Ein schlechtes Geschenk

Neu bei Quotenmeter.de: Ab sofort schreibt unser Redakteur und Kolumnist wöchentlich über sein Leben - natürlich mit Augenzwinkern.

In einer Nacht- und Nebelaktion mussten kurz vor dem Fest noch die Überreste der gemütlichen Redaktions-Weihnachtsfeier beseitigt werden. Meldungen, wonach nun auch Deutschland sein „Ground Zero“ habe, machten kurzerhand die Runde, konnten dann aber nach einiger Überzeugungsarbeit von Seiten der Chefredaktion aus der Welt gestreut werden. Die Rückkehr zum normalen Redaktions-Alltag war dennoch nur eingeschränkt möglich. Lautes Pochen im Kopf erschwerte die Konzentration.

Weihnachten war ruhig. Auch nicht mehr das, was es einmal war. Fast jedenfalls. Mein bester Freund Frankie, genannt Frankenstein, klingelte am 1. Weihnachtstag und präsentierte stolz seine Geschenke. Socken für der Großmutter, dazu Hosenträger und eine Flasche Whiskey. Verbunden mit dem Wunsch, doch bitte vorübergehend bei mir einzuziehen – daher auch der Whiskey.



Sämtliche Abwiegelungsversuche wurden im Keim erstickt. Grund für Frankensteins plötzliches Auftauchen war Ärger mit seiner Freundin. Sie hatte von ihm eine Zauber-Panty bekommen. Um die Figur zu straffen, wie Frankie ihr voller Stolz erzählte. Er habe eigens dafür beim Teleshopping angerufen. Bei der dicken Frau neben der Moderatorin habe das schließlich auch geholfen.

Inzwischen hat Frankensteins Wohnung ein neues Schloss. Und ich den Ärger. Haben erst mal gemütlich die Beine hochgelegt und schlechte Filme im Weihnachtsprogramm angesehen. Jedes Jahr der gleiche Mist. Diesmal nur eben nicht alleine. Bis Silvester will Frankie allerdings verschwunden sein, sagt er jedenfalls, um im nächsten Moment in Tränen auszubrechen. Er hat’s schon nicht leicht, denn da wäre ja schließlich auch noch die Sache mit seinen amerikanischen Immobilien. Auf einen Rückruf Peter Zwegats warten wir noch immer.

Bin mal weg. Gerade hat Frankie die Hosenträger an der Deckenlampe befestigt. Ich werde Schlimmeres verhindern.