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Für Kühn wurde vor allem die neunte «Big Brother»-Staffel zum Spießrutenlauf. Zuletzt rutschten die Tageszusammenfassungen am Vorabend gar unter die 5-Prozent-Marke und lagen somit tief im roten Bereich. Herrschte anfangs noch Entsetzen bei RTL II, so will man nun mit gezielten Handgriffen dafür sorgen, dass die Quoten im neuen Jahr wieder klettern. Die Gesellschafter des Senders sahen diese Entwicklung überhaupt nicht gern – und ließen dies Kühn kurz vor Weihnachten offenbar deutlich wissen.
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Der Sender gehört nämlich vielen Firmen. Über Tochterunternehmen zu etwas mehr als 35 Prozent beispielsweise der RTL Group, jeweils 31,5 Prozent halten zudem der Bauer Verlag und die Tele München Fernsehen GmbH. 1,1 Prozent hält zudem noch Hubert Burda. Geschäftsführer ist derzeit Jochen Starke, der sich allerdings eher um den kaufmännischen Bereich kümmert und in Fachkreisen nicht als wirklicher Programmmacher gilt. Dennoch soll er den Posten von Kühn vorerst interimsmäßig übernehmen. Bis die Gesellschafter einen neuen Programmdirektor gefunden haben, wird wohl viel Wasser die Isar hinabfließen.
Eine offizielle Bestätigung des Senders steht aus – mit ihr wird am Dienstag gerechnet. Ob weitere Verantwortliche, zum Beispiel Unterhaltungschefin Nicolas, ebenfalls ihren Schreibtisch räumen müssen, ist nicht klar. Als gänzlich unwahrscheinlich wäre dies aber nicht einzustufen.