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«Dinner for One»: The Same Procedure As Every Year (2)

von  |  Quelle: Fernsehlexikon, NDR, Wikipedia


Laut NDR erhielten die beiden Darsteller für ihren Auftritt 4.150 DM (umgerechnet ca. 2.120 Euro) – hätte man die Folgen geahnt, wäre die Gage wohl deutlich höher ausgefallen. Die Aufzeichnung war eine der ersten, die unsynchronisiert ausgestrahlt wurde – jedoch gibt es eine deutsche Fassung die Kommentare für Sehbehinderte beinhaltet. Die Einleitung sprach Heinz Piper, die Titelmusik wurde für die Aufzeichnung vom Orchester Victor Silvester eingespielt.

Seit 1972 ist der Sketch nicht mehr aus dem alljährlichem Silvesterprogramm wegzudenken. In England aber ist das Stück völlig unbekannt. Während der Aufführung hört man ein lauthalses Lachen: Dieses stammte von der damaligen NDR-Mitarbeiterin Sonja Göth. Durch ihre Lacher wäre es beinahe zum Abbruch der Aufzeichnung gekommen, da sie sich so gut wie gar nicht zusammenreißen konnte.

Heinz Piper erklärt am Anfang der Aufführung den einzig wichtigen Satz bei «Dinner for One»: „The same procedure than every year“ - und genau mit diesem grammatikalischen Fehler löste man alljährlich eine Protestwelle aus, die vorwiegend von Englischlehrern angeführt wurde. 1988 verwendete man eine Tonspur von einer Probe, seitdem ist alles korrekt.



Doch wer sind eigentlich die Protagonisten des kultigen Sketchs? Freddie Frinton kam 1909 als unehelicher Sohn der Näherin Florence Elisabeth Coo auf die Welt und wuchs bei Pflegeeltern auf. Sein eigentlicher Name war Frederic Coo. Bereits im Alter von 16 Jahren wurde deutlich, dass Frinton ein spaßiger Zeitgenosse war, doch sein Arbeitgeber war darüber gar nicht erfreut: Da Frinton seine Kollegen durch Witze und Parodien von der Arbeit abhielt, wurde er gefeuert. Er heiratet und bekommt zwei Kinder. Zu Beginn des 2. Weltkriegs wird Frinton eingezogen – seine Aufgabe: Die Truppen unterhalten. Nach dem Krieg heiratet er ein zweites Mal und bekommt zwei weitere Kinder.

1945 tritt Frinton erstmals mit «Dinner For One» als Butler James auf – da er jedoch keine Rechte an dem Stück besitzt, muss er Tantiemen zahlen. Der Moderator Peter Frankenfeld sowie Regisseur Heinz Dunkhase entdecken ihn schließlich für das deutsche Fernsehen, 1963 tritt er mit dem Sketch «Dinner For One» in der Sendung «Guten Abend, Peter Frankenfeld» auf. Erst 1972 wurde der Sketch wirklich bekannt, da nun sämtliche Dritten Programme zu Silvester nicht mehr auf den „90. Geburtstag“ verzichten wollten.

Frinton hatte sich stets geweigert, den Sketch in deutscher Sprache aufzuführen, zu einer Neuverfilmung in Farbe war er jedoch 1968 bereit. Drei Wochen vor dem geplanten Aufzeichnungstermin starb Frinton jedoch unerwartet, als er nach einer Vorstellung zu Hause zusammenbricht.

May Warden hatte erst 1963, im Alter von 71 Jahren, ihren ersten Fernsehauftritt – und das gleich in der berühmten Rolle der Miss Sophie. Doch bereits im Alter von zwölf Jahren stand Warden erstmals auf der Bühne. 1915 lernt sie den britischen Komiker Silvester Stewart kennen, den sie schließlich heiratet, vier Kinder folgten. Tochter Mary heiratet wiederum einen Künstler, Len Howe, und führt mit ihm Anfang der 50er den Sketch "Dinner for One" auf. 1954 übernimmt Freddie Frinton den Part von Howe, kurz darauf überlässt Mary ihrer Mutter die Rolle an der Seite Frintons. 1978 stirbt May Warden im Alter von 87 Jahren im Londoner Haus ihrer Familie.

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