Vermischtes

Zu viele Sender: RTL-Chefin kritisiert Überangebot von ARD & ZDF

von  |  Quelle: SZ
Anke Schäferkordt stört sich an der Vielzahl der öffentlich-rechtlichen Sender und sieht die Zukunft des Fernsehens nicht nur im Internet.

RTL-Chefin Anke Schäferkordt hat die zahlreichen Sender der Öffentlich-Rechtlichen kritisiert. "Ich bin ein Befürworter des dualen Systems. Was mich stört ist die Quantität dieses Systems", sagte Schäferkordt in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

Schäferkordt: "Brauchen ARD und ZDF wirklich über 20 Kanäle, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen, wie auch immer der genau aussieht? Dieses Ausmaß ist höchst fragwürdig." Sie sei davon überzeugt, dass 22 Kanäle nicht notwendig sind. Ein Ende der Öffentlich-Rechtlichen sieht Schäferkordt indes nicht: "50 Jahre RTL wird es ebenso geben wie ARD und ZDF. Die Politiker haben die Expansion der Öffentlich-Rechtlichen in den vergangenen 25 Jahren kaum kontrolliert. Daher wird es gebührenfinanzierten Rundfunk wohl weiter geben. Warum auch nicht."



25 Jahre nach dem Start der Privaten zeigte sich Schäferkordt gegenüber der "SZ" zufrieden mit der Entwicklung. Das Privatfernsehen habe sich excellent entwickelt. "Wir haben die vielfältigste und qualitativ stärkste Fernsehlandschaft weltweit. Es gibt wenige Länder, die das so anbieten."

Die Zukunft sieht die RTL-Geschäftsführerin unterdessen nicht ausschließlich im Internet. "Internet und Fernsehen wachsen zusammen und die selbstbestimmte Nutzung wird zunehmen. Die Zuschauer entscheiden, wann und wo sie unterhalten und informiert werden wollen. Aber auch den Fernseher im Wohnzimmer vor dem Sofa wird es weiter geben, auch wenn er mehr kann als heute." Schäferkordt weiter: "Und es wird immer Menschen geben, die sich ein vorgegebenes Programm anschauen. Nicht jeder will abends nach Hause kommen und dann sein eigener Programmdirektor sein."


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