Dass die Sonntags-Spiele erst gegen 23.00 Uhr im Ersten zu sehen sein sollen, gefällt den Werbetreibenden in den Stadien rein gar nicht.
Das letzte Wort um die Verwertung der Bundesligarechte ab diesem Sommer in der ARD dürfte noch nicht gesprochen sein. Schon intern gab es verschiedene Meinungen, wie man die neu erworbenen Sonntags-Spiele, die man als Zusammenfassung ab 21.45 Uhr zeigen darf, verwerten soll. Einige plädierten für eine «Sportschau»-Sendung, andere für den Erhalt von «Anne Will».
Wohl weil man kurz vor der Bundestagswahl den Sonntags-Talk nicht aufgeben kann, wird um 21.45 Uhr auch künftig diskutiert. Das gab das Erste kürzlich bekannt. Die Bundesliga-Sonntagsspiele sollen ab 22.45 Uhr in den «Tagesthemen» verwertet werden. Zudem bekämen die Dritten Programme die Möglichkeit, die Spiele in ihren eigenen Sportsendungen am Sonntagabend zu präsentieren. Damit gibt sich die Sponsoren-Vereinigung S20, zu der unter anderem die Telekom, RWE, Adidas und Allianz gehören, aber nicht zufrieden.
S20-Vorstand Dirk Huefnagels sagte, dass dieses Modell den Grundprinzipien widerspreche – eine Ausstrahlung würde eindeutig zu spät erfolgen. Man fordet laut dem Handelsblatt eine „zeitnahe Ausstrahlung“. Die S20 wünsche sich „ein Fußball-Format mit allen Toren und Highlights, eingerahmt von einem interessanten Talk. So wie dies derzeit andere Sender praktizieren", sagte Huefnagels.
Die Pläne der ARD dürften vor allem dem Bezahlsender Premiere gefallen, der beide Sonntagspiele live übertragen wird. Bei einer für das Publikum eher uninteressanten Free-TV-Verwertung im Rahmen einer Nachrichtensendung wären die erworbenen Rechte für den Bezahlmarkt noch wertvoller.