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September 2003: «tv total» im Quotentief

Stefan Raabs Comedysendung «tv total» befindet sich im September 2003 im Quotentief. Noch nie wurden in einem Monat solch schlechte Durchschnittswerte erzielt wie im September 2003. Quotenmeter.de hat die Zuschauerzahlen der täglichen Sendungen seit Januar 2002 vorliegen und ausgewertet.



Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 13,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe im September 2003 liegt «tv total» nicht nur hinter dem zuvor schlechtesten Ergebnis vom Mai 2003 (14,1%), sondern hat sich auch deutlich von der 14%-Marke entfernt. Auch bei den Gesamtzuschauern mußte «tv total» im September Marktanteile abgeben. 7,7% Marktanteil sind auch hier der schlechteste Durchschnittswert seit Mai 2003 (7,9%), allerdings ist die Differenz hier nicht ganz so gravierend wie bei den 14-49jährigen Zuschauern.






Es steht außer Frage, dass «tv total» mit diesen Marktanteilen dennoch ein Erfolg für ProSieben ist. Schließlich liegen die Werte trotz der Einbußen immer noch über dem ProSieben-Monatsschnitt. Doch der Erfolg läßt nach. Schon mehrmals hat ProSieben die Werbepreise der Comedyshow gesenkt; die Kritiken zur Show werden schlechter. Selbst (ehemalige) treue Fans beklagen immer mehr die zunehmende Langeweile und das Fehlen neuer Innovationen.



Ab diesem Mittwoch wird «tv total» erstmals um 23.15 Uhr ausgestrahlt (Quotenmeter berichtete). ProSieben weicht damit der ChampionsLeague auf SAT.1 aus. Ohnehin ist der Mittwoch seit langem - auch vor dem Beginn der ChampionsLeague - der schlechteste Tag von Stefan Raab. Und ob sich ProSieben mit der Verlegung auf 23.15 Uhr einen Gefallen tut bleibt abzuwarten, denn zeitgleich wird auf SAT.1 Harald Schmidt mit seiner Late-Night-Show auf Sendung gehen. Diese konnte in diesem Jahr durchweg steigende Zuschauerzahlen verbuchen und liegt in beiden Zuschauergruppen inzwischen vor den «tv total»-Marktanteilen. Ein spannendes Duell, wobei Harald Schmidt sicherlich leichte Vorteile für sich verbuchen kann. Die Hauptzuschauergruppe von «tv total» sind die 14-29jährigen Zuschauer und nach Marktstudien verlassen diese ab 23 Uhr schlagartig den Fernsehsessel. Ob von diesen wahnsinnig viele extra länger vor der Flimmerkiste sitzen bleiben werden, ist mehr als fraglich. Harald Schmidts Zuschauergruppen sind breiter gefächert und ragen deutlich über die 29jährigen hinaus.



Hier ergibt sich für «tv total» ein weiteres Problem. Die ehemalige junge Fangemeinde von «tv total» wird älter und die neue Generation dieser jungen Zuschauer scheint mit Stefan Raabs TV-Ausschnitten wenig anfangen zu können. Damit wäre auf längere Zeit ein weiterer Zuschauerschwund vorprogrammiert, sofern man dieser Entwicklung nicht entgegenwirkt.



Mit «Kalkofes Mattscheibe» bekommt das Konzept von «tv total» aber auch zunehmend Konkurrenz aus dem eigenen Hause; auch RTL setzt mit «Krüger sieht alles» auf lustige TV-Ausschnitte. Und nicht zu vergessen: «talk talk talk» gibt es seit geraumer Zeit nicht nur jeden Samstag, sondern auch noch jeden Donnerstag Abend - im Anschluß an «tv total». Der Fernsehmarkt ist mit Sendungen dieses Konzeptes ausgeschöpft.



Fazit: Das Ende von «tv total» ist definitiv nicht in Sicht. Mit Marktanteilen über dem ProSieben-Schnitt kann Stefan Raab noch gut lachen. Allerdings sollte man den Zuschauerschwund mit Sorgfalt beachten. Geschäftsführer Nicolas Paalzow gab jüngst in einem Interview einen Zielgruppen-Marktanteil von 13% vor. Weit ist Stefan Raab davon nicht mehr entfernt ... (do)

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/3271
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