Wirtschaft

Wegen Schleichwerbung: WDR trennt sich von Produktionsfirma

von  |  Quelle: WDR
Der Westdeutsche Rundfunk ist mit der Arbeit einer angeheuerten Firma unzufrieden. Nun erfolgte die fristlose Vertragsaufhebung.

Die Rundfunkanstalt WDR ist einem Hinweis auf Schleichwerbung in der Eigenproduktion «Servicezeit: Mobil» nachgegangen. Wie eine interne Prüfung ergeben hat, lag der Schleichwerbungverdacht nicht bei der Redaktion des WDRs, sondern der angeheuerten Produktionsfirma. Weiterhin weißt es, dass gerade bei vergleichenden Autotests ausgewogen und angemessen kritisch berichtet wurde.

Nach dem ersten vorläufigen Ergebnis geht man nun davon aus, dass drei Fernsehbeiträge einen „übermäßigen werblichen Effekt zugunsten eines Autoherstellers enthielten“. So wurden einige Sekunden aus Imagespots des Fahrzeugherstellers benutzt, ohne dies ausdrücklich zu kennzeichnen. Nun trennt sich der Westdeutsche Rundfunk vom Vertragspartner, da die Produktion gegen die laufenden Verträge verstieß. Dort heißt es, dass „Beiträge ohne sachfremde, vertragswidrige Einflussnahme Dritter zu realisieren und keinerlei finanzielle Zuwendung oder geldwerte Vorteile von Dritten im Zusammenhang mit der Herstellung der Produktion entgegen zu nehmen oder erhalten zu haben“. Möchte eine Produktionsfirma allerdings finanzielle Zuwendung eines Unternehmens in Anspruch nehmen, ist dies über die Zustimmung des WDRs möglich. Doch das sei in diesem Fall nicht erfolgt.



„Das Thema Korruptionsvorbeugung im Westdeutschen Rundfunk ist mir ein wichtiges Anliegen. Als öffentlich-rechtliches Programmunternehmen stehen wir für Unabhängigkeit, Glaubwürdigkeit und Integrität“, so Intendantin Monika Piel vor dem Rundfunkrat des WDR. Sie kündigte im Rahmen der zahlreich im WDR eingeführten Maßnahmen zur Korruptionsvorsorge weitere Schulungen an. „Mein Ziel ist, alle Redakteurinnen und Redakteure weiter für ihre besondere Verantwortung zu sensibilisieren. Sie sind diejenigen, die unsere strengen Grundsätze auch gegenüber den Produktionsfirmen unmissverständlich deutlich machen müssen“, so Piel.

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