«Kreis runde Sache»: Gähnende Superstars

Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: DSDS.

An dieser Stelle muss es einfach mal erwähnt werden: «Deutschland sucht den Superstar» ist langweilig geworden. Nein, ich gehöre sicherlich nicht zu jener Gruppe, die das Format komplett verteufelt, schließlich bot es in der Vergangenheit immer wieder unterhaltsame Momente, was nicht zuletzt auf Ur-Titan Dieter Bohlen zurückzuführen ist, dessen Falten oft noch ein bisschen tiefer sind als das Gesangs-Niveau mancher Kandidaten.

Schaut man sich eine der aktuell ausgestrahlten Casting-Folgen an, wird man den Eindruck nicht los, als hätte man all das schon einmal gesehen. Ob gut oder katastrophal, ob hip oder absolut peinlich – nahezu jeder Kandidaten-Typ war in der Vergangenheit schon einmal zu sehen und auch Bohlens Sprüche sind nicht mehr das was sie mal waren. Stets die gleiche Kritik mit anderen Vergleichs-Formen.

Einen Vorwurf kann man RTL freilich nicht machen, schließlich ist es offenbar genau das, was Deutschland sehen will – Marktanteile von mehr als 30 Prozent belegen das sehr eindrucksvoll. Bei den Live-Show wird das sicherlich auch nicht anders sein als sonst. Schon jetzt kann davon ausgegangen werden, dass die immer gleichen Phrasen gemischt werden mit den immer gleichen Sängern. Abwechslung? Keine Spur. Es ist zum Gähnen.

Vielleicht passt sich die Show nun aber auch komplett seinem Moderator an, der die Spontaneität wohl nicht gerade erfunden hat. Aber macht ruhig so weiter – ganz im Sinne von Peter Bond: Gebt dem Volk, was es will. Es ist ein Gewohnheitstier und wird es wohl auch immer bleiben. In diesem Sinne… Lasst Menderes auch in zehn Jahren noch trällern. Ich bin dann allerdings längst nicht mehr dabei.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Donnerstag - natürlich bei Quotenmeter.de.

● Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!