Story
Anna arbeitet im Auktionshaus Schwartz in München. Sie ist die beste, die ihre Chefin Kyra im Außenkontakt zu bieten hat, was nichts anderes bedeutet als: Anna arbeitet rund um die Uhr. Ihre Kollegen und Kolleginnen vermuten, Anna hat gar kein Privatleben, außer vielleicht das ihrer Tochter.
Ihre pubertierende Tochter Paula, die sie allein erzieht, fordert momentan ihre komplette Aufmerksamkeit, denn Paula hat Liebeskummer. Großen Liebeskummer! Dazu kommt, dass sie sich unscheinbar und hässlich fühlt, und keine Idee hat, wie sie an ein Date kommt. In ihrer Verzweiflung greift sie zu drastischen Mitteln, die ihr Äußeres attraktiver erscheinen lassen sollen.
Anna ist darüber entsetzt. Doch statt ihrer Tochter gute Tipps zu geben, ist sie ihr in dieser Hinsicht nicht wirklich eine Hilfe. Denn Anna hat seit ihrer Scheidung nicht eine einzige Beziehung gehabt.
Annas schwuler Kollege Michael, ihr bester Kollege und Freund, rät ihr dringend, sich endlich wieder der Männerwelt zu öffnen. Erstens aus pädagogischen Gründen, zweitens weil sie auf die 40 zugeht und drittens, auf dramatische Weise "aus der Übung" gekommen ist. Und so passiert es, dass sie, nachdem ihr Paula mitgeteilt hat, dass ihr Vater Peter wieder heiraten will, vor lauter Entsetzen, Wut und selbstzerstörerischem Gedankengut beim Einkaufen im Supermarkt mit Gregor Weller zusammenstößt, einem attraktiven Mittvierziger, dem ihre Schusseligkeit gehörig auf die Nerven geht.
Anna ist froh, diesem ungehobelten Mann nicht mehr begegnen zu müssen. An eine "Flirtprobe" wäre bei diesem Schnösel sowieso nicht zu denken gewesen. Als ihre ehrgeizige Chefin Kyra ihr am nächsten Morgen mitteilt, dass sie einen Finanzberater für das Auktionshaus Schwartz gewinnen soll, ist Anna entsetzt, als sie in ihm ihre peinliche Supermarktbekanntschaft wiedersieht.
Darsteller
Uwe Ochsenknecht («Mord in aller Unschuld», «Der Vulkan») ist Michael Strelinsky
Julia Stinshoff («Der Fürst und das Mädchen», «Vollidiot») ist Anna Schubert
Hannes Jaenicke («Allein unter Töchtern», «Post Mortem») ist Gregor Weiler
Marion Mitterhammer («Im Meer der Lügen», «Verlassen») ist Kyra Schwarz
Maria Ehrich («Dresden», «Die Frau vom Checkpoint Charlie») ist Paula Schubert
Thure Riefenstein («Kommissarin Lucas», «Der Amokläufer») ist Patrick
Sebastian Goder («Fluch der Begierden», «Koma – Lebendig begraben») ist Peter
Max Felder («Die Sache mit dem Glück», «Familie Sonnenfeld») ist Christian
Bruno Eyron («SOKO Donau», «Balko») ist Oliver
Kritik
Wer kennt sie nicht, die 08/15-Liebeskomödien im deutschen Fernsehen. Allwöchentlich flimmert mindestens eines dieser Genrewerke über unsere Bildschirme. Auch «Ein Date fürs Leben» bildet hier keine Ausnahme, selbst wenn es hier und da kleine Abweichungen vom Einheitsbrei gibt.
Von der Handlung her ist jedenfalls alles ziemlich vorhersehbar. Da wäre zum einen eine junge attraktive Mittdreißigerin, geschieden und Mutter ein 16-jährigen Tochter. Seit der Trennung von ihrem jetzigen Ex-Mann klappte es auch in keiner Beziehung mehr. Dann wäre da noch die besagte Tochter, mitten in der Pubertät und somit in ihrer Identitätsfindungsphase. Kesse Sprüche sowie launisches Gehabe inbegriffen. Soweit, so gut. Wie es aber in Liebeskomödien nun mal auch sein muss, darf ein potenzieller Lover nicht fehlen. Natürlich wollen die späteren Glücklichen zuerst gar nichts von einander wissen, was sich im Verlauf des Filmes sogar noch zusteigern weiß – ehe es im Finale dann doch noch richtig funkt. Geschmückt wird der Handlungsreigen mit einem besten schwulen Freund – eindrucksvoll verkörpert von Uwe Ochsenknecht – und mehreren weniger interessanten Nebenplots.
Und fertig ist der Film. Klingt einfach, ist auch so. Drehbuchschreiben war schon mal anspruchsvoller.
Wie oben schon bei der positiven Erwähnung von Uwe Ochsenknecht beschrieben, ist es im vorliegenden Film vor allem die Besetzung, die den Unterschied zum sonstigen Lovestory-Einheitsbrei ausmacht. Julia Stinshoff spielt ihre Rolle als verzweifelte Mutter sehr gut und überzeugt abermals mit ihrem komödiantischen Talent. Zudem gehören die Szenen mit ihrer Filmtochter Maria Ehrich alias Paula ebenfalls mit zum Besten, was der Film zu bieten hat. In den gemeinsamen Szenen mit Hannes Jaenicke, welcher doch arg emotionslos agiert, kann Stinshoff zudem in netten Slapstickszenen in Erscheinung treten.
Alles in Allem hat Regisseur Andi Niessner («FunnyMovie - Dörte's Dancing», « Inga Lindström») keinen allzu großen Wurf geleistet. Für einen netten, unterhaltsamen aber inhaltsarmen TV-Abend reicht es aber allemal.
Das ZDF zeigt den TV-Film «Ein Date fürs Leben» am Mittwoch, den 04. Februar 2009, um 20.15 Uhr.