3sat stellte in dieser Woche ein neues Magazin vor, das vor allem die internetaffine Jugend ansprechen soll.
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben vor allem bei jüngeren Zuschauern den Ruf als konservatives und altbackenes Programmfernsehen. Obwohl diese Einschätzung sicher nicht ungerechtfertigt ist, bieten ARD, ZDF und Co. auch der eher jugendlichen Zielgruppe etliche Serien-, Unterhaltungs- und Spielfilmformate. Nachdem im letzten Jahr das Popkulturmagazin «polylux» aufgrund gebührenbedingter Einsparungen abgesetzt wurde, debütierte am Mittwoch dieser Woche bei 3sat ein recht ähnliches Format.
Das aus öffentlich-rechtlicher Sicht eher unkonventionell gestaltete Magazin «Bauerfeind» will vor allem eine junge Zielgruppe ansprechen und rekrutierte seine Moderatorin schlichtweg aus dem Internet: Namensgeberin Katrin Bauerfeind wurde als Gesicht der satirischen Internetsendung «Ehrensenf» webweit bekannt und sowohl mit dem Grimme Online Award als auch dem New Media Award ausgezeichnet. Das Magazin versucht, Formatfernsehen mit der Interaktivität des Internets zu kombinieren. So kann Bauerfeind Beiträge spontan anhalten, kommentieren und flexibler agieren. Und auch wenn das dem Sehkomfort nicht immer zuträglich ist, zeigt das Konzept doch den Willen der öffentlich-rechtlichen Sender, innovative Formate zu unterstützen.
Wichtiger ist allerdings die Akzeptanz innerhalb der Zielgruppe: Die erhofften jungen Zuschauer schalteten zwar nicht in Scharen ein, aber mit 0,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kann 3sat zufrieden sein. Wie sich das monatliche Format entwickeln wird, bleibt abzuwarten, aber angesichts ihrer innovativen Sendung ist Katrin Bauerfeind unsere Person der Woche. Und wer «Bauerfeind» verpasst hat, kann die ganze Sendung im Internet abrufen – auf den Seiten des Senders 3sat.