Blaues Auge auf See

von
Unser Kolumnist Alexander Krei schreibt über sein Leben – diesmal befindet er sich mal wieder im Urlaub.

Endlich Urlaub. Habe es geschafft, mich unbemerkt aus der Redaktion zu schleichen – in der Hoffnung, dass das Fehlen der täglichen Quoten-Berichterstattung niemandem auffällt. Quittung folgte gleich am nächsten Tag in Form eines Anrufs auf meinem Handy. Urlaub ist nun ganz offiziell eingereicht. Na gut.

Mich hat’s nun auf eine Insel in der Nordsee verschlagen, wo ich seit Tagen auf gutes Wetter warte. Ich… das heißt: Wir. Mein bester Freund Frankie, genannt Frankenstein, ist nämlich auch mitgekommen. Dass wir es überhaupt hier hin geschafft haben, grenzt schon beinahe an ein Wunder. Eigentlich sollte Frankie auf dem Schiff nur die kleine Leder-Tasche einer älteren Dame aufpassen, die sich kurz auf der Toilette vom Wellengang erholen musste. Als die gute Frau kreidebleich zurückkehrte und schließlich einen riesigen Ketchup-Fleck entdeckte, färbte sich ihre Haut schnell ins Hoeneß-rötliche. Immerhin das hat Frankie also hinbekommen – die Übelkeit schien wie weggeflogen.

Noch ist nicht klar, wie lange es dauert, bis man die blaue Farbe um Frankies Auge nicht mehr sieht. Er hofft inständig, dass er seiner Freundin bei seiner Rückkehr nicht all zu viel erklären muss. Kennt man ja von ihm. Als der liebe Gott das Geschick verteilt hat, saß Frankie gerade bei McDonalds.

Bin mal weg. Wollen nun eine kleine Wanderung unternehmen. Die Kneipen-Tour wurde uns sehr ans Herz gelegt.

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