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GIGA: Es war einmal ein Traum

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Ende 1998 startete die Deutsche Fernsehnachrichten Agentur eine Show, die nun ihr Ende findet. Im März gehen die letzten Lichter aus.

Am 30. November 1998 starteten gleich zwei Formate im deutschen Fernsehen: Einerseits schickte ProSieben mit «Galileo» das erste tägliche Wissensmagazin auf Sendung und auf NBC Europe startete «NBC GIGA». Das junge Team, bestehend aus Netzreporter (Moderatoren) und Redakteuren, arbeitete von Montag bis Freitag und stämmte auch an Feiertagen den Sendebetrieb. Die werktägliche Sendung wurde stets von 15.00 bis 20.00 Uhr ausgestrahlt, einige Jahre später folgten noch zahlreiche weitere TV-Sendungen wie «GIGA Games».

Doch worum ging es und was waren die Vorhaben der Macher? In den ersten acht Jahren wurde GIGA zu einem festen Bestandteil der Fernseh- und Internetwelt. Mit mehreren täglichen Sendungen bestritt die Deutsche Fernsehnachrichten Agentur bis zu neun Stunden Live-Betrieb, darüberhinaus richteten die Verantwortlichen nach dem 11. September auch einen eigenen Nachrichtenbereich ein. Später folgte noch eine halbstündige, dann ganz-stündige Politsendung am Abend zur besten Sendezeit.



Das Konzept von GIGA ging bereits in den ersten Wochen auf: Die fünfstündige Muttersendung «NBC GIGA» hatte verschiedene Bereich wie „Inside“, „Stars“, „Games“ „Sport & Fun“, „Netbeat“ und „Help“. Jeder Netzreporter hatte pro Stunde oftmals mehrere Auftritte von bis zu fünf Minuten. In dieser Zeit präsentierte er auf der eigenen oder fremden Internetseite einen Bericht und diskutierte anschließend mit den Onlineusern darüber. Oftmals endeten solche Talks auch in spaßigen und nicht geplanten Situationen, denn das Verhältnis der GIGA-Mitarbeiter galt als familiär. Nach eigenen Schätzungen erreichte der Sender mit dem damaligen Programm bis zu einer dreiviertel Million Fernsehzuschauer – eine offizielle Quotenmessung wurde allerdings nie in Auftrag gegeben.

Im Jahr 2006 übernahm NBC wieder die Kontrolle an NBC Europe und baute die Fernsehstation zum Spielfilmsender Das Vierte um. Einige Zeit war es möglich, «GIGA Green» im Kabelnetz zwischen 13.00 und 16.00 Uhr zu empfangen. Danach veräußerte das Unternehmen GIGA an Turtle Entertainment, die sich ausschließlich auf Videospiele konzentrierten. Bereits zwei Jahre später kaufte das Pay-TV-Unternehmen Premiere den digitalen Fernsehsender GIGA - nun folgt die endgültige Einstellung.

Das Problem der vergangenen Jahre war, dass die Verantwortlichen hinter den Kulissen einen professionellen Gaming-Sender wünschten. Doch Werbeeinnahmen machten dieser Strategie einen Strich durch die Rechnung, was vor allem daran liegt, dass der frühere Charme verloren ging. Die Konzentration auf den Spiele-Sektor vertrieb die Fans und die andauernde Umstellung des Programms machte die Situation kaum besser. Vor allem als Premiere das Sparen begann und den Live-Betrieb stark reduzierte, war das „Fernsehen der Generation @“ gestorben.

Bot NBC GIGA seinen Fernsehzuschauern anfangs noch eine junge und recht frische Aufarbeitung von alltäglichen Themen – die positive Entwicklung hatte man nicht zuletzt dem politischen Angebot zu verdanken -, wurde mit dem krampfhaften Versuch, das Format von einer Spaßsendung in ein ernstes Magazin zu verwandeln, von der grundsätzlichen Idee Abstand genommen. Schade um ein tolles Projekt, das letztlich aber wohl doch länger durchhielt, als die meisten es anfangs prophezeit hätten.

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