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Die 24. Spirit Awards werden am Samstagmittag vergeben, die Hauptveranstaltung wird in einem Zelt am Strand von Santa Monica veranstaltet. Zum Cocktails-Schlürfen sind die Nominierten, Veranstalter und Gäste schon ab 11.30 Uhr eingeladen. „Es ist spaßig, weil es zwanglos ist und die Leute, die du magst, dabei sind“, so Sony Pictures Classics-Co-Präsident Michael Barker über die Verleihung. Sein Unternehmen ist in diesem Jahr gleich 18 Mal nominiert. „Ich kann mich daran erinnern, dass Robert Altman die Spirit Awards geliebt hat“, fügte Barker mit Blick auf die inzwischen verstorbene Hollywood-Legende hinzu. „Ich denke, er mochte sie, weil die nominierten Filme bei anderen Organisationen und Preisvergaben durchrutschen“.
Um für sich für die Spirit Awards zu qualifizieren, müssen die eingereichten Produktionen ein Budget von weniger 20 Millionen US-Dollar haben und entweder in einem kommerziellen Theater gelaufen sein oder auf einem von sechs vorgeschriebenen Filmfestivals. Die Nominierungen werden im Gegensatz zu den Academy Awards nicht von einer Akademie bzw. deren Mitglieder gewählt, sondern von einem kleinen Komitee bestimmt. In der Hauptkategorie gefiel der Jury bislang «Ballast», «Frozen River», «Rachel Getting Married», «Wendy and Lucy» und «The Wrestler» am besten.
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Einige Stunden später überreichen John Wilson and the Golden Raspberry Award Foundation zum 29. Mal die „Goldene Himbeere“. In diesem Jahr sind «Disaster Movie»/«Meet The Spartans», «The Happening», «The Hottie and the Nottie», «Dungeon Siege» und «Der Liebesguru» in der Hauptkategorie vertreten. Der «Scary Movie»-Abklatsch «Disaster Movie» landete bei einer Abstimmung der Internet Movie Database (IMdB) zeitweise auf den letzten Platz. Derzeit liegt die Jason Friedberg- und Aaron Seltner-Komödie auf dem 17. Rang. Der deutsche Regisseur Uwe Boll wird mit dem Extra-Preis für „Worst Career Achievement“ beglückt, die Veranstalter vergleichen Boll mit dem glücklosen Ed Wood.
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Ob der Razzie Award wirklich etwas in den vergangenen drei Jahrzehnten bewegt hat, kann nicht beantwortet werden. Denn noch immer werden schlechte oder seichte Drehbücher mit riesigen Hollywoodbudgets vollgestopft. Auf der anderen Seite bemühen sich Autoren mit einfallsreichen Stoffen und drehen Filme mit wenig Geld ab. Am Wochenende werden deshalb neben den Academy Awards auch die furchtbarsten Hollywoodstreifen gekürt sowie die sparsamsten und besten Produktionen.