Weißt du noch?

Weißt du noch? Als RTL in Karnevals-Fieber war

von  |  Quelle: RTL
Karneval bescherte dem Fernsehsender RTL stets gute Einschaltquoten, doch im Jahr 2006 trennte man sich von dieser Tradition.

Die fünfte Jahreszeit ist bis heute stark im Fernsehen vertreten. Doch ein großer Sender hat sich vor drei Jahren aus den jährlichen Übertragungen verabschiedet – und das, obwohl er seinen Sitz in der Karnevals-Hochburg Köln hat. Seit dem Jahr 2006 mischt RTL nicht mehr mit - zwischen 1992 und 2005 war der Sender mit an Bord und zeigte stets die Prunksitzung der Kölner Prinzen-Garde unter dem Titel «Kölle Alaaf».

Insgesamt 14 Prunksitzungen strahlte RTL aus – der Erfolg war allerdings zum Ende hin nur noch bedingt gut. Zwar erreichte die Fernsehstation beim Gesamtpublikum in den letzten fünf Jahren noch Reichweiten zwischen 5,63 und 6,12 Millionen Zuschauern und Marktanteile von 21,0 Prozent, doch in der sogenannten Zielgruppe fiel das Interesse nie berauschend aus. Dort verzeichnete RTL meist nur zwischen 12,8 und 16,6 Prozent Marktanteil. Dennoch ein beachtlicher Wert, zieht man die heutigen Quoten der Übertragungen von ARD und ZDF zum Vergleich heran, die nicht selten im kaum messbaren Bereich liegen.



Alljährlich ließ RTL die Kölner Prinzen-Garste, an deren Spitze im Jahr 2002 Heinz Jürgen Palm gewählt wurde, die „High-Society“ der Faschingszeit in den Prunksaal des Kölner Maritim-Hotels einziehen. Darüberhinaus waren unter den Zuschauern über eintausend kostümierte Jecken, die der Fernsehshow einen entsprechenden Anstrich verpasst haben.



Unter den musikalischen Gästen empfing die Kölner Prinzen-Garde kölschen Spitzenbands wie „Bläck Föös“, die „Höhner“ oder „Räuber“. Auch „Et Fussisch Julche“ und Martia Köllner statteten der Faschingsveranstaltung einen Besuch ab. Mit Bernd Stelter, Kalle Pohl, Gudi Cantz und „Rumpelstilzje“ verpflichtete die Kölner Fernsehstation noch prominente Büttenredner, die Tanztruppe „Kölner Rheinveilchen“ versüßten den Karnevalsabend – nicht selten versuchte RTL also, mit „hauseigenem“ Personal zu punkten.

Nach dem ernüchternden Ergebnis von nur noch 12,8 Prozent bei den Werberelevanten entschied sich RTL, «Kölle Alaaf» nicht mehr fortzusetzen. So schlecht lief es für die RTL-Sitzung noch nie, wenngleich die Gesamtreichweite mit 5,64 Millionen Zusehern im grünen Bereich lag. Produziert wurde die mehrstündige Show direkt von RTL, für die technische Realisierung zeichnete sich übrigens der im Juli 2006 verstorbenen Rudi Carrell verantwortlich.

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