Die amerikanische Autorengewerkschaft hat nun die Macht über Jay Lenos Zukunft zu entscheiden. Denn dem Moderator könnte ein Ausschluss aus der WGA bevorstehen.
Im vergangenen Fernsehjahr streikten die amerikanischen Autoren zwischen November 2007 und Februar 2008, genau einhundert Tage dauerte die amerikanische „Kreativpause“ an. Den Mitgliedern der Writers Guild of America war es strengstens untersagt, neue Bücher zu verfassen. Während einige Autoren im Geheimen weiterarbeiten konnten und ihre Werke kurz nach dem Streik vorlegten, verletzte Latenight-Moderator Jay Leno schon deutlich vorher die Auflagen.
Denn das WGA-Mitglied Leno ging mit selbst geschriebenen Witzen auf Sendung und reagierte damit auf seinen Konkurrenten David Letterman, der für CBS arbeitet. Lettermans Unternehmen, Worldwide Pants, einigte sich wie einige andere Firmen in einem gesonderten Deal mit der Autorengewerkschaft, sodass man bereits Wochen früher die Arbeit aufnehmen konnte. Da NBC Universal die «Tonight Show» herstellt, konnte Jay Leno keinen speziellen Vertrag mit der Gilde abschließen.
Am Mittwoch musste sich der Moderator beim Westpanel der WGA verantwortlichen, wie das Fachblatt Variety am Donnerstag berichtete. Das Komitee hat nun die Macht, denn Leno könnte eine Geldstrafe auferlegt werden oder zeitweise oder ganz aus der Writers Guild of America ausgeschlossen werden. Jay Leno fasste die Streikregeln anders auf, denn er benutzte seine Monologe nicht um diese an Außenstehende zu verkaufen, sondern schrieb sie für sich selbst. Nach seiner Meinung sei dies gestattet. Eine endgültige Entscheidung ist bislang noch nicht gefallen.