Andreas Bartl, Deutschland-Chef von ProSiebenSat.1, rechtfertigte zugleich in einem Interview die bis zu 400.000 Euro hohen Abfindungen für ehemalige Mitarbeiter.
Der Einsparungs-Plan von ProSiebenSat.1 ging offenbar voll und ganz auf: Von den 222 betroffenen Sat.1-Mitarbeitern werden gerade mal 32 mit nach Unterföhring ziehen, der Rest sucht in der Hauptstadt nach einem neuen Job.
Das bestätigte ProSiebenSat.1-Deutschland-Chef Andreas Bartl (Foto) in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". In diesem Zusammenhang rechtfertigte er zugleich die bis zu 400.000 Euro hohen Abfindungen, die sein Unternehmen den Mitarbeitern von Sat.1 zahlt. "Es ist alles in dem Rahmen geblieben, den wir uns vorgestellt haben", so Bartl.
Doch die Probleme sind mit dem Umzug natürlich noch nicht vom Tisch. Am kommenden Mittwoch wird der hoch verschuldete Medienkonzern seine Bilanzzahlen für das vergangene Geschäftsjahr präsentieren - und die dürften nicht gerade gut ausfallen. "Ich kann die Rahmenumstände genauso wenig verändern wie den Aktienkurs", sagte Bartl gegenüber dem "Focus". Er wolle sich darauf konzentrieren, Fernsehen zu machen: "Was wäre denn die Alternative? Dass wir sagen, wir können kein Fernsehen mehr machen, weil der Kurs bei einem Euro steht? Natürlich nicht."
Allerdings brauche man "neue Ideen und neue Formate“, um zu wachsen. Die blieben zuletzt allerdings gerade im Fall von Sat.1 aus - und wenn neue Formate starteten, verzeichneten sie meist nur schwache Quoten wie etwa das jüngste Beispiel, die Krankenhausserie «Klinik am Alex». Zu der Vielzahl der gescheiterten deutschen TV-Serien jüngerer Zeit sagte Bartl: "Das ist eine Herausforderung für die gesamte Fernsehindustrie. Ich glaube nicht an die These, dass die junge Generation nur noch amerikanische Serien mag."