Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Große Pläne für Das Vierte.
Nastrovje, liebe russischen Freunde! Es ist sehr beachtlich, was ihr mit dem Call-in- und Shoppingsender… äh… Verzeihung… was ihr mit dem Hollywood-Sender Das Vierte vor habt. Da werden mal eben ein paar Millionen in die Hand genommen, um den Kanal zu einem Vollprogramm umzubauen, der sich womöglich auch noch auf Augenhöhe mit RTL sieht und für das Jahr 2018 die Übernahme der Weltherrschaft plant.
Keine Frage: Ein mutiges Unterfangen ist es allemal und irgendwie tun die mitunter etwas skurril anmutenden Zukunftspläne durchaus gut. In einer Zeit, in der sich kein Sender mehr so wirklich aus den Puschen traut und nachmittags nur noch Hartz IV-Empfänger beim täglichen Aldi-Einkauf oder vor Gericht bei Barbara Salesch gezeigt werden, ist das richtig beneidenswert.
Sogar eine eigene Sitcom will Das Vierte drehen. Ganz alleine, nur mit der Hilfe eines Produzenten, der ganz nebenbei in diesem Jahr mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Man will ja schließlich nicht kleckern, sondern klotzen. Herkunft verpflichtet eben. Und dann wäre da ja auch noch die Sache mit dem Goldenen Käfig, die ja noch nicht ganz vom Tisch ist. Gezeigt werden könnte eine Russland-Version der Realityshow – ein großer Palast und drumherum viel Armut.
Jeden Abend werden dann die schlechten Einschaltquoten mit massenhaft Wodka schöngesoffen – und zur Musik von Dschingis Khan wird dann gesungen. Weil aber auch die Russen irgendwo sparen müssen, muss Ralph Siegel den Auftritt alleine bewältigen. Das gesparte Geld wird dann investiert in neues Personal. Gerhard Schröder wird bereits heiß gehandelt als Chef-Moderator des täglichen Nachrichtenmagazins „Gazprom TV“. Noch gibt es allerdings ein Problem: Die Übertragungs-Leitung führt durch die Ukraine.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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