«Kreis runde Sache»: TV total ohne TV

Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: TV total.

Happy Birthday! Stefan Raab wird zehn Jahre alt. Also besser gesagt: Seine Show feiert runden Geburtstag. Zehn Jahre ist es tatsächlich schon her, dass «TV total» erstmals auf Sendung ging – damals sogar noch mit einem Konzept. Viele Maschendrahtzäune, Bimmel-Bingos und gefährliche Aktionen später ist eine gepflegte Langeweile eingekehrt, die inzwischen auch zur deutlich späteren Sendezeit passt.

«TV total» ist inzwischen eher zum lockeren B-Promi-Plausch geworden und zur Werbefläche für die neuesten Raab-Events verkommen. Das ist zwar nicht verwerflich, aber zweifelsohne schade. Ohnehin grenzt es fast schon ein Wunder, dass Raab überhaupt noch zwischen Wok-WM, Turmspringen und Autoball Zeit findet für seine tägliche Late-Night-Show. Schließlich muss er ja auch noch trainieren, um gegen frisch gekürte Olympiasieger den ProSieben-Jackpot im Spiel zu halten.

Und in Zukunft dürfte sich wahrscheinlich nicht viel am jetzigen Rhythmus ändern. Zwar wird Raab nicht jünger, doch ein paar Jährchen wird er sich «Schlag den Raab» mit Sicherheit noch geben – und wenn die Bandscheiben oder der Geruchssinn mal komplett versagen, bleibt ja noch «Schlag den Star». Dazu kommen Eisfußball und mit Sicherheit noch viele andere verrückte Sportarten.

Freuen wir uns also schon jetzt auf das große «TV total Waschbrett-Surfen» oder Event-Shows wie Apnoe-Tauchen oder Triangel-Frisbee. So viel steht fest: Stefan Raab wird mit Sicherheit noch viel einfallen. Nur auf Kosten seiner eigentlichen Late-Night sollte das bitteschön nicht gehen. «TV total» ohne TV wäre jedenfalls großer Mist.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Donnerstag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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