Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Johannes B. Kerner.
Wenn das mal keine gute Nachricht ist: Johannes B. Kerner wird endlich „ökologisch verträglich“. Mit anderen Worten: Er kann nun auch auf große Teile der Gesellschaft losgelassen werden. Aber halt: Es geht nicht etwa um die Popularität von Kerner, sondern viel mehr um sein Bewusstsein für Öko. Daher werden in der Sendung am Donnerstag etwa nur energiesparende Birnen im Studio der Talkshow verwendet.
Auf diese Idee könnten gerne noch andere Fernsehmacher kommen – auch bei Sendungen wie «Anne Will» oder dem spektakulär peinlichen RTL-Magazin «Extra» sollte mal das Licht heruntergedimmt werden. Und wenn man schon dabei ist, wäre auch eine deutliche Reduzierung des Tons empfehlenswert.
Ohnehin sollte darüber nachgedacht werden, ob anstelle mancher Formate nicht einfach ein schwarzes Bild gezeigt werden kann oder ein Testbild. Im deutschen Fernsehen gibt es schließlich nicht selten Sendungen, die dem Publikum eigentlich unzumutbar sein sollten. Dumm nur, dass das Fernseh-Volk ausgerechnet darauf zu stehen scheint. Wie sonst sind die Quoten-Erfolge von Sat.1 am Nachmittag zu erklären?
Doch zurück zu Kerner, der pünktlich zur 1111. Ausgabe seines Talks unser Ökosystem entdeckt. Aber was folgt als nächstes? Johannes B. Kerner wie Merkel in der Antarktis, um ein Zeichen gegen den Klimawandel zu setzen? Oder wie wäre es mit einer Sendung aus dem afrikanischen Busch – aus Solidarität mit minderjährigen Zwangsarbeitern? Was auch immer man macht: Schaden kann’s der Sendung nicht.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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