Ein Experte warnt nun vor den traumatischen Folgen, die eine Belagerung durch Medienvertreter bei Opfern und Tätern haben könnte.
Seit Mittwoch kennen viele Fernsehsender nur noch ein Thema: Den Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden. Anlass genug, um auch über die Rolle von Medien zu sprechen.
Prof. Klaus Hurrelmann, Psychologe und Jugendforscher an der Hertie School of Governance in Berlin, fordert in diesem Zusammenhang eine größere Zurückhaltung bei der Berichterstattung über Gewalttaten wie dem Amoklauf. In der «Phoenix Runde» warnte er vor den traumatischen Folgen, die eine Belagerung durch Medienvertreter bei Opfern und Tätern haben könne.
"Das ist sehr gefährlich", sagte Hurrelmann. Die Rolle der Medien bei solchen Taten müsse neu durchdacht werden. "Ich wäre dafür, zwischendurch eine Nachrichtensperre zu verhängen - irgendetwas zu tun, damit dann nicht dieser maximale Nachrichten-Effekt erzielt wird", so Hurrelmann weiter. Maximale Aufmerksamkeit in den Medien sei immer ein wichtiges Motiv von Amokläufern.