Vor dem Start des «Scheibenwischer»-Nachfolgers «Satire Gipfel» am Donnerstag hat Kabarettist Mathias Richling seinen früheren Mitstreiter Dieter Hildebrandt attackiert.
Nachdem Altmeister Dieter Hildebrandt erst kürzlich erwirkt hatte, dass der «Scheibenwischer» nach den zahlreichen von Mathias Richling angekündigten Veränderungen seinen ursprünglichen Namen nicht mehr behalten darf, hat sich nun Richling selbst zu Wort gemeldet.
Das Problem sei, dass "Altgenosse Dieter Hildebrandt kein politisches Kabarett kann, sondern immer nur parteipolitisches", sagte Richling in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Hildebrandts «Scheibenwischer» wurde "von der SPD immer angesehen als parteieigene Sendung", so Richling.
Deshalb gehe Hildebrandt "leider jede Form von Objektivität ab, auch in der Beurteilung von Kollegen." Er sei nicht enttäuscht über Hildebrandt, aber dessen Entscheidung beruhe auf einem Missverständnis, so Richling. Hildebrandt hatte ihm vorgeworfen, er mache eine andere Sendung, also solle er sie auch anders nennen. Der Name «Scheibenwischer» stehe aber für reines politisches Kabarett.
Richling widersprach diesem Vorwurf im "Focus"-Interview: Auch Comedians oder Schauspieler "können eine politische Meinung haben und sie überzeugend darstellen." Ihnen diese Chance zu nehmen, sei für ihn Sippenhaft. Richling sagte, er würde auch Cindy aus Marzahn einladen, wenn sie sich über die sozialen Umstände kritisch äußern wolle. Hildebrandt selbst habe einst zum Beispiel in seiner Sendung auch jemanden wie Beatrice Richter eingeladen, "die Urmutter vieler Comedians".