Der Musiksender MTV überlegt den Einstieg ins Online-Musikgeschäft. In der Führungsetage der Viacom-Tochter werden die Möglichkeiten eines eigenen Download-Services ernsthaft geprüft, berichtet die Financial Times (FT) heute, Freitag. Tom Freston, Chairman und CEO von MTV Networks, sieht im Online-Musikgeschäft einen Wachstumsmarkt, den er nicht Apple und Roxio überlassen will. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
"Bands und Labels haben nicht wirklich einen Markennamen, der mit MTV vergleichbar ist", so Freston zur FT. Mit weltweit rund 400 Mio. Zusehern sieht er den Musiksender im Falle eines Einstiegs ins Online-Geschäft in einer sehr starken Position. Da der erfolgreiche Musikservice von Apple zurzeit nur für Macintosh-User in Nordamerika verfügbar ist, sei weiteres Wachstum im Online-Musikvertrieb zu erwarten.
Die "Klugheit der Musikindustrie", häufige Musik-Downloader zu klagen, stellte Freston in diesem Zusammenhang in Frage. Gleichzeitig zeigte er Verständnis für die Labels. Er habe jedoch auch keine Lösung angesichts der im Konsumentenverhalten tief verwurzelten Kultur des File-Sharings. Vertreter der Musikindustrie begrüßten laut FT die Möglichkeit eines Online-Musikhändlers MTV. Eine größere Zahl an Anbietern im Internet würde die Verkäufe ankurbeln. (pte)