schon länger hat man nichts von Ihnen gehört, doch in diesen Tage standen Sie endlich wieder dort, wo Sie eigentlich am liebsten stehen: Im Mittelpunkt. Weil Ihr «Scheibenwischer»-Nachfolger Mathias Richling ankündigte, künftig auch Comedians die Chance zu geben, ein paar Sätze zur aktuellen Lage der Nation abzusondern, meldeten Sie sich lautstark zu Wort.
Das heißt: Lautstark waren Sie zunächst überhaupt nicht. Viel mehr war es Ihr Anwalt, der sprechen durfte und letztlich dafür sorgte, dass Ihr geliebter «Scheibenwischer» nicht für Anti-Kabarettisten wie Ingolf Lück stehen würde. Mit Erfolg: Aus dem «Scheibenwischer» wurde der «Satire Gipfel». Sie konnten endlich wieder ruhig schlafen.
In einem Interview kündigten Sie in dieser Woche an, sich die Nachfolge-Show ansehen zu wollen – und zu gerne hätte ich Ihr Gesicht dabei gesehen. Zu gerne hätte ich gesehen, wie Sie feststellen mussten, dass sich eigentlich nichts geändert hat. Ein paar neue Gesichter, ein Ingolf Lück, der zwei Sätze zur Abwrack-Prämie kundtun durfte, und die übliche Parodie von Mathias Richling am Ende.
Alles war wie immer. Nur dass Sie einen Teil Ihres Lebenswerks mal eben versenkt haben. Schade eigentlich.
Herzlichst
Ihr Alexander Krei
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