«Girlscamp» (Sat.1, 2001)
Erfolgreiche Formate ziehen immer Kopien nach sich – das ist Usus im TV-Geschäft. Selten war ein Abklatsch aber so schlecht und so wenig erfolgreich wie «Girlscamp» aus dem Jahr 2001 in Sat.1, das die Antwort auf den damaligen Quotenhit «Big Brother» sein sollte. Schon dem Konzept fehlte es an Substanz: Zehn junge Frauen werden in einer Luxusvilla am Meer acht Wochen eingesperrt und rund um die Uhr von Kameras beobachtet. Was als möglicher neuer Renner im Reality-TV gehandelt wurde, entpuppte sich schnell als billig produzierte und unterhaltungsarme Kopie des großen Bruders. Da half auch die Moderation von Kena Amoa und Barbara Schöneberger nichts mehr.
«Kämpf um deine Frau!» (Sat.1, 2005)
2004 wagte sich Sat.1 erneut an ein tägliches Reality-Format – aus dem «Girlscamp»-Fehler vier Jahre zuvor hatte man anscheinend nichts gelernt. Dass gerade das Zusammenleben der beiden Geschlechter den größten Reiz dieser Reality-Shows ausmacht, verstand Sat.1 aber immer noch nicht: Diesmal waren es nicht allein Frauen, die eingesperrt wurden, sondern nur Männer. Das Konzept? Diese Männer sollten im Camp beweisen, dass sie ihre Frau noch lieben. Halten sie die Show nicht durch, droht die Trennung von der Partnerin. Die Quoten waren von Anfang an so schlecht, dass die wöchentliche Entscheidungsshow umprogrammiert, die tägliche Sendung verkürzt und das gesamte Format schneller als geplant beendet wurde – nur gut drei Monate nach dem Start flimmerte schon das Finale über den Bildschirm.
«Bruce» (Das Erste, 2008)
Anfang 2008 startete der populäre ehemalige «Topmodel»-Juror Bruce Darnell seine eigene Stylingshow im Ersten – ein Coup für die ARD, der in der Medienwelt beachtet wurde. Doch auch die nach ihm benannte Stylingshow «Bruce» konnte den werktäglichen Vorabend des Senders nicht retten und versank im Quotentief. Kein Wunder, dass die Zuschauer das Format nicht annahmen: In äußerst peinlicher Manier wurden gewöhnliche Leute zur Schau gestellt und von Darnell mit Problemen konfrontiert, die sie eigentlich gar nicht hatten. Sogar der damalige ARD-Programmdirektor sprach nach dem Flop deutliche Worte und nannte die Show eine „Fehleinschätzung“.
«Die 100.000 Euro Show »(RTL, 2008)

«Gülcan und Collien ziehen aufs Land» (ProSieben, 2008)
Gleich und gleich gesellt sich gern. Und so wurden die beiden VIVA-Moderatorinnen Gülcan Kamps und Collien Fernandes im Jahr 2008 von ProSieben auf den Bauernhof geschickt, um dort ein „Praktikum“ als echte Bäuerinnen zu machen. Als Doku-Soap getarnt, war die Show letztendlich ein weiterer Ableger inszenierter Schaustellerei, die den Zuschauern das Gefühl vermitteln sollte, die Moderatorinnen hätten wochenlang wirklich auf einem Bauernhof gearbeitet. Ein so großer Flop hinsichtlich der Einschaltquoten wurde das Format allerdings gar nicht – möglicherweise haben aber auch viele aus Mitleid mit den Tieren eingeschaltet.
«The next Uri Geller» (ProSieben, 2008-2009)
