Schauspieler Ulrich Noethen hat sich kritisch über die Seichtheit des Fernsehens geäußert. Allerdings fasst er sich dabei auch an die eigene Nase.
Der beim diesjährigen Adolf-Grimme-Preis gleich zweifach ausgezeichnete Schauspieler Ulrich Noethen (Foto) hat den Zustand des deutschen Fernsehens kritisiert.
Gründe seien unter anderem "die unerträgliche Einmischung der Politik" und eine "fast schon den Tatbestand der Körperverletzung erfüllende Seichtheit", sagte Noethen in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Von den öffentlich-rechtlichen Sendern erwarte er sich "mehr Widerstand dagegen, dass dem Publikum – wie es die Privaten vormachen – das vorgesetzt wird, was leicht verdaulich ist". Noethen übte allerdings auch Selbstkritik: "Wir Macher insgesamt müssen uns an der Nase packen."
Der Schauspieler, der ab dem kommenden Samstag als «Kommissar Süden» im ZDF ermittelt, wünscht sich von den Programm-Machern "mehr Mut zu neuen Erzählformen" und dass man aufhöre, "mir zu erzählen, man wisse schließlich schon, was der Zuschauer wünscht und wie er drauf ist."