Die Kritiker

«Der Preis des Verbrechens: Gefallener Engel»

von

Story


Ein Junge beobachtet, wie eine engelsgleiche Gestalt vom Himmel fällt und auf ein vorbeifahrendes Auto fällt. Sie ist auf der Stelle tot. Nun beginnt die Ermittlungsarbeit für D.C.I. Connor und Det. Chief Michael Walker. Nachdem sie die Wohnung untersucht haben und dort neben einigen Sexspielzeugen weggewischte Blutspuren und Fingerabdrücke finden, ist klar, dass sie schon vorher durch einen Schlag auf den Hinterkopf gestorben sein muss.

Offenbar hatte die Tote eine ereignisreiche und von Sex geprägte Vergangenheit und eine Verbindung zu dem Tod ihrer Mutter scheint zu existieren. Unter den Detectives entwickelt sich derweil ein ziemliches Chaos, das von Misstrauen und Verschwörungen geprägt ist. Chief Supt. Martin Wilkes scheint einiges zu verschweigen…

In der zweiten Folge muss D.C.I Connor noch tiefer ins Rotlichtmilieu eintauchen, um zu erfahren, was hinter dem Mord steckt. Dabei schreckt sie vor nichts zurück und bringt sich selbst in höchste Gefahr. Außerdem gibt es einen neuen Tatverdächtigen, der schon beim Mord der Mutter der Toten befragt wurde. Unter den Detectives selbst kommen einige pikante Geheimnisse zum Tageslicht, die das vorangegangene in ein anders Licht rücken. Befinden sich die Ermittler auf der richtigen Route?

Darsteller


David Hayman («Speed Dating») ist Det. Chief Supt. Michael Walker
Victoria Smurfit («About a Boy») ist D.C.I. Roisin Connor
Colin Salmon («Doctor Who?») ist Colin Thorpe
Dorian Lough («EastEnders») ist D.S. Dave Satchell
Frances Barber («Funland») ist Cassandra
Stephen Moore («Vendetta») ist Andrew Saxon
Gemma Jones («Ballet Shoes») ist Dr. Jean Mullins
Nicholas Farrell («Blackbeard») ist Jonathan Southwood
William Chubb («Phoo Action») ist Chief Supt. Martin Wilkes

Kritik


Paul Unwin führte Regie bei diesem Teil der britischen TV-Krimiserie, die dort unter dem Titel «Trial & Retribution» vermarktet wird. 2004 wurde die Geschichte des “Gefallenen Engels” verfilmt, worauf zahlreiche Episoden bis in die Gegenwart folgten. Dieses Exemplar hält an einer ziemlich speziellen Aufmachung fest und ist vor allem durch die in der Postproduktion geleistete Arbeit kaum mit anderen Krimiserien vergleichbar.

Diese Episode beginnt schon dadurch, dass die Tote tatsächlich wie ein fallender Engel leicht und saft auf das Autodach gleitet, ziemlich irreal und erhöht das Interesse des Zuschauers. Die etwas andere Inszenierung wird allerdings nicht fortgeführt und man mündet sofort in die übliche Ermittlungsarbeit bei einem Mordfall.

Die oben schon angedeutete spezielle Aufmachung erübrigt sich fast ausschließlich auf den ständigen Einsatz von Splitscreens. Was vor allem in moderneren Produktionen ab und zu als Stilmittel eingesetzt wird, ist hier ohne Pause im Einsatz und so das bestechenste Merkmal. Die Überlagerungen von Bild und alternativ Ton sind so vollkommen übertrieben und unfassbar häufig eingesetzt, dass man sich fragt, was wohl der Verantwortliche damit erreichen wollte. Sicher - man kann durch solche Zusätze die Spannung erhöhen oder die vielfältige Arbeit der Detectives verdeutlichen, doch durch die hohe Frequenz der Splitscreens geht ein Großteil der Dramatik verloren und man kann nicht anders als sich in den Bildern zu verirren und sich davon fast belästigt zu fühlen.

Die Flashbacks mögen sich nicht richtig in die Gegenwart einfügen und wirken teilweise fehl am Platz. In der Mitte des ersten Teils scheint die Handlung etwas zu stagnieren und verliert deutlich an Zugkraft. Umso besser ist es, dass die erste Episode mit einem überraschenden Paukenschlag endet und die Qualität des Folgeteils deutlich ansteigt.

Der Einstieg ist etwas langsamer gestaltet, gewinnt durch die Fokussierung auf die Vergangenheit und die Hintergründe aber an Spannung. Die ersten drei Minuten kommen fast ohne Splitscreen aus, was in dieser Produktion wirklich erwähnenswert ist. Generell wirkt der Einsatz hier wesentlich bedachter und sie werden dem Zuschauer nicht mehr in der Form aufgedrängt wie im ersten Teil.

Das sehr hochwertige Produktionsdesign ist zu beachten. Außerdem gibt es im zweiten Teil deutlich interessantere Entwicklungen und überraschender Storylines. Natürlich muss man die Kriminalverfilmung als Ganzes begutachten und die Schwächen gegen die Pluspunkte abwägen, wodurch das Resultat eher mäßig ausfällt.

Das ZDF zeigt den ersten Teil am Sonntag, den 29. März 2009 um 22.00 Uhr und die zweite Episode eine Woche darauf.

Kurz-URL: qmde.de/33995
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