Im "Spiegel"-Interview sprach Oliver Pocher über die Verhandlungen mit der ARD und das Sendeplatz-Problem, aber auch über seine Zusammenarbeit mit Harald Schmidt.
Ganz reibungslos verlief der Abschied Oliver Pochers von der ARD nicht - zuletzt zeigte sich sein bisheriger Haussender verstimmt und bezeichnete den Moderator im Internet sogar als "Judas" (Quotenmeter.de berichtete).
Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" äußerte Pocher nun Unmut über das System der ARD, so wie es einst bereits Günther Jauch tat, der aus Verärgerung doch nicht die Nachfolge von Sabine Christiansen antrat. So sei etwa die Suche nach einem geeigneten Sendeplatz "ein Riesenaufwand" gewesen.
"Und dann redet ja nicht nur einer allein, sondern 84 Gremien reden mit. Und mindestens ein Dutzend Chefs muss alles abnicken", so Pocher im "Spiegel". Dies sei "einfach sehr anstrengend". Angeboten habe man ihm etwa den Sendeplatz nach dem «Wort zum Sonntag», wo seine neue Sendung wohl gnadenlos gescheitert wäre.
Auch der Mittwochabend war im Gespräch, wofür jedoch «Hart aber fair» einen neuen Sendeplatz gebraucht hätte. Pocher: "Aber da kamen natürlich gleich die Bedenken. In einem Wahljahr wollte man auf keinen Fall politische Sendung verschieben." Selbst ein drittes Jahr mit Harald Schmidt hätte er sich vorstellen können, doch Produzent Fred Kogel kam ihm mit der Ankündigung vom Aus offenbar zuvor.
Gegenüber dem "Spiegel" erzählte Oliver Pocher zudem, dass die Autoren bei «Schmidt & Pocher» "komplett auf Harald geeicht" waren. Seine Einspielfilme habe man dagegen "mit besonderer Sorgfalt angesehen, bevor sie in die Sendung kamen", so Pocher. "Aber jetzt kann ich mir endlich meine eigenen Leute suchen."
Pocher äußerte sich darüber hinaus über ARD-Programmdirektor, der am Mittwoch nach Pochers Entscheidung die beleidigte Leberwurst gespielt hatte. "Enttäuscht war ich allerdings schon, dass er sich nicht an das gegebene Wort gehalten hat und die ARD ihre Pressemitteilung vor uns gebracht hat. Das war anders vereinbart und unnötig."