Die Kritiker

«Mörder kennen keine Grenzen»

von

Story


Ein Mörder treibt sein Unwesen in Berlin. Er hat schon unzählige Menschen in ein Tunnelsystem geschleppt und dort vergiftet. Hauptkommissar Maik Brunner sucht akribisch diesen Täter, muss sich jedoch eingestehen, dass keine heiße Spur vorhanden ist. Nach einigen Ermittlungen findet er heraus, dass der Mörder geheime DDR-Tunnelpläne kennen muss, die von unbekannten Anlagen stammen. Als seine Freundin Bettina entführt wird, wird er vollkommen aus der Bahn geworfen…

… und wacht in der DDR des Jahres 1984 auf. Nicht ahnend, was hier wie vorgefallen ist, wird er bereits von Oberleutnant Gaby Kempe erwartet, die mit ihm zwei ungeklärte Giftmorde aufklären soll - paradoxerweise auch in den Untergrund-Schächten Berlins. Für ihn gibt es jedoch auch andere Probleme: Plötzlich trifft er auf seinen eigentlich verstorbenen Vater und seine Traumfrau Bettina, die ein kleines Kind ist. Ob er aus diesem Fiasko wieder herauskommt, kann nur er entscheiden, denn er hat das Schicksal in der Hand.

Darsteller


Stephan Luca («Der Hochzeitswalzer») ist Maik Brunner
Petra Kleinert («Liebe macht sexy») ist Gaby Kempe
Mina Tander («Wir sind das Volk!») ist Bettina / Heike Gruner
Alexander Scheer («Das Wilde Leben») ist Siggi Brunner
Christoph Grunert («Sommerwellen») ist Oberkommissar Rene Rachow
Michael Gwisdek («Männersache») ist Boltun
Michael Kind («Küstenwache») ist Major Krawczik
Andreas Hoppe («SOKO Leipzig») ist Oberstaatsanwalt Gruner

Kritik


Der Sat.1-Film «Mörder kennen keine Grenzen» beginnt als gewöhnlicher Thriller: Ein Mörder wird gesucht, der Ermittelnde weiß nicht weiter und plötzlich wird auch noch seine geliebte (schwangere) Freundin mit hineingezogen. Doch was dann passiert, ist einerseits vollkommen abstrus, andererseits macht es den Film zu etwas Speziellem.

Maik Brunner wird auf der Suche nach seiner entführten Freundin von einer U-Bahn erfasst und katapultiert sich somit in das Jahr 1982 der DRR. Sicher, er muss dort auf Spurensuche gehen, da sein aktueller Fall in diese Zeit spielt, doch erklärt wird diese mysteriöse Zeitreise nie. Und das ist auch gut so. Denn wenn sich der Zuschauer auf diese Storywendung einlässt, wird er mit einem unterhaltsamen und zum Teil wirklich spannenden Film belohnt.

Die Erklärungsversuche wären dann das wirklich peinliche am Endprodukt. Im Gegenteil: Mit dieser Lücke wird sehr selbstironisch und klug umgegangen, da in der DDR als einziges der Fall der Mauer, von dem Maik natürlich weiß, als unplausibel gilt, nicht jedoch eine Zeitreise.

Ab und zu wirkt das Ganze zwar tatsächlich befremdlich und unfreiwillig komisch, zum Beispiel, wenn Maik seine Freundin aus der Gegenwart auf dem Schoß hat und ihr erzählt, er hätte doch zur Heirat einwilligen sollen. Mit der Reise in die DDR gewinnt der Film an Vielschichtigkeit und es geht neben dem Fall auch um seien Vater, den er trifft und retten möchte.

Das Drehbuch, das von Ralf Kinder verfasst wurde, ist teilweise wirklich sehr gut. Der Film hätte sehr leicht ins Oberpeinliche abdriften können, doch mit einigen lustigen Zeilen und einer zum Ende hin dramatischen Geschichte wirkt er dem entgegen. Gelobt werden muss noch das hochwertige Produktionsdesign, was sich insbesondere in der 1984er Zeit bemerkbar macht.

Wer sich auf diesen Film einlässt, kann ihn ohne Probleme genießen und wird nett unterhalten.

Sat.1 zeigt «Mörder kennen keine Grenzen» am Dienstag, den 7. April 2009 um 20.15 Uhr.

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