Am spannendsten ist es für Ingo Stabler und sein Team, wenn die Kamera aufnimmt und die Aufzeichnung ansteht. „Kommen alle eingeladenen Gäste? Wie entwickelt sich der Talk auf der Bühne? Da unsere Geschichten ja nicht gescriptet sind, ist der Ausgang meistens offen“, erläutert Stabler, für den jede neue Sendung Überraschungen bereit halten kann.
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Im Monat gibt es durchschnittlich sechs Aufzeichnungstage, an denen jeweils drei Shows mit Moderatorin Britt Hagedorn produziert werden. An den restlichen Tagen des Monats geht es um „Recherche, Recherche, Recherche“, wie Stabler betont. „Das ist schon ein bisschen wie Goldgräberei. Die Gäste müssen in unser Format passen und echt sein. Bis eine Sendung aufgezeichnet wird, führen die Redakteure sehr viele Telefonate und Gespräche, machen Recherchen und Gegenrecherchen. Gemeinsam mit seinem Chef vom Dienst plant der für die Sendung verantwortliche Redakteur die Inszenierung und den dramaturgischen Ablauf der Sendung, mit welchem Gast im Vorwege evtl. gedreht wird, wo welche Tests gemacht und organisiert werden müssen usw.“
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Immer wieder gab es, besonders in den 90er Jahren den Vorwurf, die Talkshow-Gäste seien Schauspieler und gar nicht echt. „Was unsere Gäste erleben und auf der Bühne schildern kann sich der beste Drehbuchautor manchmal sicherlich kaum ausmalen. Und ehrlich gesagt, kann ich sogar nachvollziehen, dass der Zuschauer teilweise den Eindruck bekommen kann, wir würden einige Fälle faken. Das liegt dann wahrscheinlich daran, dass die eigene Fantasie nicht soweit reicht. Was aber kein Vorwurf sein soll. Wir suchen eben immer nach der ganz besonderen Geschichte, die weit über das hinaus geht, was man als „Normalbürger“ so erlebt“, entgegnet Stabler den Kritikern, die den Wahrheitsgehalt der Gäste anzweifeln.