
Erst kürzlich war beispielsweise von Personalentlassungen im Bereich Kommunikation und Redaktion die Rede – aufstocken will man die Mitarbeiter im Bereich Marketing und Verkauf. Die Marschroute ist klar: Mehr fähige Leute sollen dafür sorgen, dass Deutschlands schönstes Fernsehen, wie der Sender sich früher selbst nannte, an den Mann gebracht wird. Das führt zu einer Frage, die derzeit in den Chefetagen von Premiere so heiß diskutiert wird wie wenige andere: Ist die Marke Premiere überhaupt noch zukunftsfähig?

Entschieden ist in diesem Punkt aktuell noch nichts – Insider rechnen jedoch damit, dass das Unternehmen die Umbenennung im Mai bekanntgeben wird. Ausgerichtet werden soll Sky Deutschland demnach nach dem italienischen Vorbild – führende Premiere-Manager arbeiteten zuvor beim italienischen Bezahlfernsehen. Was kommt auf die Abonnenten zu? So gut wie sicher ist, dass künftig jeder Kunde ein sogenannten Basis-Paket erwerben muss. Zu sehen sind dort kleinere Sender, die aktuell im Familien-Paket ihr Zuhause finden, aber eben nicht die gefragtesten sind. Ansonsten gibt es auch in Italien ein Sport-, ein Fußball-, ein Film- und ein Familienpaket.

Insgesamt weist Sky Italien auch in anderen Paketen mehr Sender auf als Premiere derzeit bei uns: Das weiß auch Mark Williams und kündigte deshalb an, Premiere in diesem Punkt zu verbessern. Genau deshalb benötigte er die vor wenigen Wochen von der Hauptversammlung genehmigte zweite Kapitalerhöhung, die für Programminvestitionen verwendet werden soll. Schemenhaft kann man sich schon heute vorstellen, wie die Zukunft von Premiere aussieht – genaues erfährt man wohl in wenigen Wochen.
Klar ist aber auch eins: Es ist die letzte Chance für das Pay-TV-Unternehmen, das derzeit noch Premiere heißt. Floppt Mark Williams, floppt Sky Deutschland, dann wird es richtig schwer sein, einen weiteren Käufer für den dann immer noch maroden Laden zu finden. Auf dem Spiel steht demnach nicht weniger als die Zukunft eines Geschäftsmodells in Deutschland, das sich Pay-TV nennt.