Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Guido Reinhardt

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Guido Reinhardt, Produzent bei Grundy UFA nimmt im Quotenmeter.de-Interview Stellung zur Situation der neuen ZDF-Telenovela «Alisa». Außerdem: Wie stark trifft «Alles was zählt» der Weggang von Tanja Szewczenko?

Herr Reinhardt, Sie sind ja inzwischen für alle Daily Soaps, die Grundy UFA produziert, verantwortlich. Kann man da – bei so vielen Geschichten und Figuren – überhaupt immer auf dem Laufenden sein?
Für mich als Produzent ist es natürlich wichtig, dass ich den Überblick über alle unsere Formate habe, die Zusammenhänge kenne und die qualitativen Schritte überwache. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit allen Produktionsteams in Köln und Potsdam-Babelsberg, mit denen ich im regen Kontakt stehe, bin ich immer up to date. Wichtig für mich ist die Tatsache, dass wir über die besten Producerteams/Showrunner verfügen.

Ihr neuestes Projekt ist die ZDF Telenovela «Alisa – Folge deinem Herzen», die sehr schwach startete. Es war zwar zu erwarten, dass man die Werte von «Wege zum Glück» anfangs nicht erreichen kann – waren Sie aber ein wenig überrascht als sie die ersten Zahlen gesehen haben?
Nein, überhaupt nicht. Ich denke, es ist nicht außergewöhnlich, dass ein neues Format, erst einmal eine gewisse Anlaufphase benötigt, um in Schwung zu kommen. Zumal es sich bei dem 16:15 Uhr-Sendeplatz im ZDF um eine Art ’vertrautes Terrain’ für die Zuschauerinnen und Zuschauer handelt. Sie haben sich damals an «Bianca» stark gewöhnt, dann dauerte es eine Zeit, bis sie «Julia» mochten und so weiter. Sie können davon ausgehen, dass «Alisa» zur festen täglichen Verabredung werden wird. Wenn im richtigen Leben eine Person geht, datet man ja auch nicht gleich die nächste – zumindest braucht die meisten eine Phase der Umstellung, um sich wieder einlassen zu können.

Eigentlich gibt es recht viel Lob was «Alisa» betrifft. Bemängelt wurde aber beispielsweise die sehr kühle Farbgebung des Formats – braun und grau wurden vielfach verwendet. Nun sind Sie ja ein Verfechter der knalligen Farben in Soaps – wieso setzen Sie bei «Alisa» auf diesen Look?
Wir wollten mit der neuen Telenovela eine große und moderne Liebesgeschichte erzählen haben uns deshalb für diesen Look entschieden. Bei «Alisa» haben wir genau genommen zwei Looks: Auf der einen Seite ist da die Geschäftswelt, die kühl wirkt, was durch die der geschliffenen Glassteine noch verstärkt wird. Alisas Welt wiederum wird in sehr warmen, romantischen Farbnuancen erzählt. Schauen Sie mal genau hin…

Ist eigentlich sicher, dass «Alisa» nach 240 Folgen enden wird oder könnte es auch hier zu Verlängerungen wie bei «Wege zum Glück» kommen?
Der erfahrene Zuschauer weiß, dass dem Traumpaar immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Lassen Sie uns gemeinsam sehen, wie viele es noch werden.

Schauen wir mal kurz auf «Alles was zählt». Ich glaube, ich darf die Serie als kleines Sorgenkind bezeichnen, denn die Quoten sind deutlich zurückgegangen. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Ich bin nicht der Meinung, dass die Quoten deutlich zurückgegangen sind. Sehen wir uns doch einmal an, wie die Serie gestartet ist – nämlich mit 12,4 Prozent in der Zielgruppe. Danach ist «Alles was zählt» kontinuierlich angestiegen und hatte ihren Höhepunkt mit fast 20 Prozent; Dort haben wir ein Highlight erzählt – wir kommen also von einem sehr hohen Niveau herunter und benötigen nun wieder etwas Zeit, um neue Geschichten bis zum nächsten Peak zu etablieren. Im Schnitt liegen wir bei 16 Prozent, vergangene Woche hatten wir 19,2 Prozent. Und das ist doch nicht schlecht, oder?

Nun hat auch noch Tanja Szewczenko bekannt gegeben, nicht mehr zurückzukommen: Auf welches Zugpferd setzen Sie nun?
Tanja hat durch ihre Zeit bei «Alles was zählt» wieder zu ihrer Leidenschaft, dem Eiskunstlauf, zurückgefunden. Darüber freuen wir uns natürlich für sie. Vielleicht wird „Diana“ ja noch mal für einige Trainingstage aufs Essener Eis zurück kehren.

Das Charakteristikum einer Daily Soap ist ja gerade, dass nicht eine Figur im Mittelpunkt der Geschichten steht, sondern Figuren aus dem gesamten Cast immer wieder in den Vordergrund rücken und zum „Zugpferd“ werden.

Manche Medien machen den Weggang von Diana für die sinkenden Quoten verantwortlich. Ich finde, dass die Geschichten bei Weitem nicht mehr so gut sind wie während der ersten 250 oder 300 Folgen. Macht Ihnen der Weggang der Autoren Esser und Höflich also viel mehr zu schaffen?
Unsere Geschichten werden ja nicht nur von zwei Autoren geschrieben, sondern in einem Team aus vielen. Ich schätze Höflich und Esser sehr, bin aber davon überzeugt, dass auch das aktuelle Team sehr gut aufgestellt ist und das Format entscheidend prägen kann. Tatsächlich sind die beiden auch nicht weggegangen, sondern arbeiten nach wie vor für Grundy UFA – konzeptionell auch an «Alles was zählt».
Unsere Autoren arbeiten in einem flexiblen System, so dass sie sich auch Auszeiten nehmen können, um Kreativpausen einzulegen, oder an anderen Projekten schreiben können.

Bei «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» läuft hingegen alles rund – und auch «Big Brother» tut Ihnen in diesem Jahr nicht weh: Vielleicht geben Sie uns aber doch einen kleinen Ausblick: Was erwartet die Zuschauer in den kommenden Wochen?
Wie Sie der Presse entnehmen konnten, planen wir regelmäßige Musikeinbauten in dem neu geschaffenen Club ‚Mauerwerk’. Wir haben hier ein neues Musikkonzept entwickelt, das perfekt zur Modernität von «GZSZ» passt. Nach Auftritten von ‚Sugarplum Fairy’ und ‚One Fine Day’, sind im Mai zwei weitere Auftritte geplant, die ich an dieser Stelle noch nicht verraten möchte.

Kurz-URL: qmde.de/34664
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