Pro von Christian Richter:
Das Projekt Premiere ist endgültig gescheitert! Ein Neuanfang muss her. Einst, als der Sender aus nur einem Kanal bestand, war der Name „Premiere“ mit
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Der Name „Premiere“ ist zudem nicht mit Konstanz und Verlässlichkeit verbunden, denn in den vergangenen Jahren änderten sich fast jährlich die Preis- und Programmstrukturen, sodass kaum ein Kunde wusste, wie sein Personal TV im kommenden Jahr aussehen würde. Auch intern wechselten die Personen und Eigentümer in immer kürzer werdenden Abständen und sorgten damit zusätzlich für Unruhe und Unsicherheit bei den Abonnenten.
Nach all diesen Wirrungen und Rückschlägen ist die Marke „Premiere“ derart verbrannt und negativ belastet, dass wohl kein noch so großer Werbeetat oder noch so brillante Kampagne dieses Pannen-Image zurecht rücken kann. Aus der einstigen Qualitätsmarken ist im Ansehen der Öffentlichkeit ein Ramsch-Label geworden. Es ist damit nur konsequent und nachvollziehbar, dass man einen totalen Neustart mit einem unbelasteten Namen versucht. Die dringend notwendige langfristige und verlässlichen Planung könnte mit einem neuen Label zusätzlich verdeutlicht werden. Die Umbenennung dürfte zudem für ein großes Medieninteresse sorgen, sodass die neuen Ziele und Strategien gleich mit einer hohen Aufmerksamkeit vorgestellt werden könnten.
Das international gute Image der Marke „Sky“ könnte dem deutschen Unternehmen dabei nur helfen. Immerhin steht „Sky“ in vielen Ländern der Welt für hochwertiges PayTV. Warum also diesen Bonus nicht auch in Deutschland nutzen?
Contra von Manuel Weis:
In diesen Tagen und Wochen also soll sie fallen: Die Entscheidung, ob der Münchner Pay-TV-Sender Premiere umbenannt wird. Premiere Sky oder gar nur Sky stehen angeblich im Raum. Dem Vorstandsvorsitzenden der AG wäre eine Umbennung wohl ganz recht – Mark Williams hat ein paar Probleme mit der Aussprache seines Konzerns. Liebend gerne nennt er das Unternehmen „Premera“ – aber Spaß bei Seite. Dass es Gedankenspiele gibt, das angeschlagene Unternehmen in ein neues Licht zu rücken, ist legitim.
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Natürlich wird mit Premiere nicht nur Gutes verbunden – teils schlechter Service, miese Unternehmenszahlen und vieles mehr ist in den Köpfen der potentiellen Kunden. Das kann aber alles wett gemacht werden, wenn man die Schrauben an der richtigen Stelle ansetzt. Es ist nämlich ein Trugschluss zu glauben, man könne mit neuem Namen gänzlich vorne anfangen. Der schlechte Ruf in manchen Belangen würde sich natürlich auch auf Premiere Sky oder Sky übertragen – und stimmt dann die Qualität erneut nicht, wäre er wohl vollends zerstört.
Anstelle lange über den Namen zu philosophieren, sollte lieber darüber nachgedacht werden, welche US-Serien das Unternehmen exklusiv einkauft und welche Top-Sportreporter man zusätzlich unter Vertrag nehmen könnte. Inhalte sind viel wichtiger als der Name, zumal man mit „Premiere“ bereits ein „Premium-Produkt“ auf dem Markt hat.