«Kreis runde Sache»: Ein Fernsehmärchen

Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Jörg Pilawa.

Die ARD hat angekündigt, acht Märchen neu verfilmen zu wollen. Eine schön Sache – vor allem, weil die Macher mit großem Elan an die Sache herangehen. Nur beim Zählen hapert es noch ein wenig, es sind nämlich eigentlich noch viel mehr Märchen, die produziert werden. Dass Harald Schmidt wieder mehr Spaß an seiner Show haben wird, ist höchstwahrscheinlich ebenso eine Mär wie die Geschichte vom erfolgreichen Vorabend-Programm.

Und dann wäre da auch noch Jörg Pilawa, der von der ARD mit offenen Armen in Empfang genommene Prinz des Unterhaltungsbereichs, der für seine Tapferkeit und seinen Mut im riskanten Quizshow-Genre mit unzählbaren Talern belohnt wird. Schier unstillbar scheint sein Tatendrang zu sein – dass er sogar ein «Märchenquiz» moderierte, kommt da wohl nicht von ungefähr.

Das schöne ARD-Märchen könnte allerdings schon bald zu Ende gehen, denn Pilawa flirtet offenbar mit dem ZDF, wie der gestiefelte Kater gehört haben möchte. Rapunzel will sogar bereits erste Anzeichen für eine verstärkte Zusammenarbeit erkannt haben. Nur die sieben Zwerge der ARD-Anstalten dürften etwas gegen einen Wechsel haben. Da muss Müllers Tochter wohl eine Zusatzschicht einlegen und noch mehr Stroh zu Gold spinnen.

Wie wäre es mit einer großen Samstagabendshow, die Pilawa auch noch höchstselbst produziert? Wie auch immer: Man darf gespannt sein, wohin seine Reise geht. Klar ist nur, dass das ZDF ein neues Aushängeschild braucht, nachdem Kerner seine Siebenmeilenstiefel schon geschnürt hat. Irgendjemand muss schließlich fragen, wie schlau Deutschland nun wirklich ist. Klingt nach märchenhaft spannenden Wochen. Und wenn sie nicht gestorben sind, verhandeln sie noch morgen.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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