Die neue Serie aus der Feder von «Stromberg»-Autor Ralf Husmann war quotenmäßig ein totaler Ausfall.
Die Comedy-Serie «Der kleine Mann» erzählte in acht Folgen den schnellen und überraschenden Aufstieg eines Durchschnitts-Deutschen zum Werbestar. Denn als der Verkäufer Rüdiger Bunz Reklame für einen Schnaps namens „Der kleine Mann“ macht, ist er plötzlich ein gefragtes Fernsehgesicht. Die Serie wurde von Ralf Husmann geschrieben, der auch schon Autor der ProSieben-Sendungen «Stromberg» und «Dr. Psycho» war. Sie wurde dienstags gegen 22.40 Uhr ausgestrahlt. Die Hauptrolle des Rüdiger Bunz spielte Bjarne Ingmar Mädel, ebenfalls bekannt aus «Stromberg» als Ernie.
Die erste Episode mit dem bezeichnenden Titel „Normal war gestern“ hatte am 24. März 2009 0,95 Millionen Zuschauer und 5,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ab drei Jahren. In der wichtigen werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sahen 0,77 Millionen zu, was zu einem Marktanteil von 9,7 Prozent führte. Damit startete die neue Serie nur unterhalb des ProSieben-Durchschnitts. Noch schlimmer war allerdings, dass diese Anfangswerte auch schon die besten der Staffel darstellen sollten: Von da an ging es mit den Zuschauerzahlen in den Keller.
Ausgabe zwei am 01. April sahen sich 0,61 Millionen an (3,7 Prozent MA). Damit verlor man gegenüber der Auftaktfolge 340.000 Zuschauer. In der Zielgruppe sah es ähnlich schlecht aus: Hier reichten 0,51 Millionen nur noch für 6,9 Prozent. Auf ähnlichem Niveau bewegte sich die dritte Episode, die auf 0,65 Millionen Bundesbürger insgesamt sowie 0,52 Millionen Werberelevante kam. Die Marktanteile waren mit 3,9 bzw. 7,1 Prozent fast identisch zur Vorwoche und bewegten sich damit immer noch auf einem inakzeptablen Niveau. Die vierte Ausgabe markierte mit 6,6 Prozent in der Zielgruppe dann einen neuen vorübergehenden Tiefstwert.
Desaströse Werte wurden dann am 21. April mit der fünften Folge gemessen: Hier sahen nur noch insgesamt 0,53 Millionen Menschen zu, was einen Marktanteil von 2,7 Prozent bedeutete. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 0,42 Millionen Zuseher nur noch für 4,9 Prozent – das war mittlerweile weniger als die Hälfte des ProSieben-Durchschnitts. Dennoch hielt der Sender an der Serie fest und setzte sie nicht vorzeitig ab. Eine Woche später waren allerdings noch weniger Zuschauer dabei: 0,44 Millionen ab drei Jahren sowie 0,36 Millionen Werberelevante sahen die Ausgabe „Wir sind das Volk“. Dies waren die schlechtesten Reichweiten, die in der Staffel bis dato gemessen wurden.
Immerhin: Eine Woche später steigerte sich «Der kleine Mann» mit der vorletzten Episode überraschenderweise wieder auf 0,59 Millionen Bundesbürger sowie 3,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der Zielgruppe gab es sogar mit 0,52 Millionen und 7,2 Prozent Marktanteil den bis dahin zweitbesten Wert der Staffel. Das Finale der Serie am 12. Mai kam dann auf 0,50 Millionen Fernsehzuschauer, darunter waren 0,41 Millionen junge Menschen (5,6% MA).
Im Durchschnitt schauten 0,62 Millionen Menschen die acht Folgen von «Der kleine Mann». Damit wurde beim Gesamtpublikum ab drei Jahren ein sehr schlechter Marktanteil von 3,6 Prozent erzielt. Wichtiger sind allerdings die Zielgruppen-Quoten, doch auch hier konnte die Serie nicht punkten: 0,50 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten für einen Durchschnitts-Marktanteil von 6,7 Prozent. Damit liegt man mehrere Punkte unter dem durchschnittlichen Marktanteil von ProSieben, sodass «Der kleine Mann» leider als Totalflop bezeichnet werden muss. Zwar hat ProSieben mit den immer qualitativ hochwertigen Husmann-Serien wie «Stromberg» und «Dr. Psycho» langen Atem bewiesen und schickte die Formate trotz oft schlechter Zuschauerzahlen in eine weitere Staffel, doch bei dieser Sendung helfen auch alle Qualitätsurteile nicht: Für eine zweite Staffel waren die Quoten diesmal einfach viel zu schlecht.