Wirtschaft

Premiere: Dickes Minus und weniger Abonnenten

von  |  Quelle: Premiere
Die Zukunft von Premiere bleibt vorerst unklar - nun stehen erst einmal die Quartalszahlen im Mittelpunkt. Erneut machte der Konzern wieder einen riesigen Verlust und verlor zudem weitere Kunden.

Turbulente Tage bei Premiere: Noch immer ist nicht offiziell, wie die Zukunft des Pay-TV-Anbieters aussehen wird - seit Tagen machen Spekulationen die Runde, wonach das Unternehmen mit dem Start der Bundesliga-Rückrunde im August unter dem Namen Sky auftreten wird (Neuer Name, neue Angebote: Sky wird kommen).

Am Donnerstag präsentierte Premiere nun erst mal seine Quartalszahlen, die letztlich wenig Überraschendes bieten. Im ersten Quartal dieses Jahres erzielte Premiere einen Gesamtumsatz von 232,7 Millionen Euro - gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Anstieg. Die operativen Aufwendungen lagen mit 262,5 Millionen dagegen mehr als 30 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahrs.

Der Kostenanstieg resultierte laut Premiere in erster Linie aus Sondereffekten im Vorjahresquartal, die diesmal nicht auftraten, sowie aus sogenannten Restrukturierungskosten von 9,0 Millionen im ersten Quartal 2009. Bitter: Das EBITDA, also das Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen, lag bei minus 29,8 Millionen Euro, nachdem vor einem Jahr sogar noch ein kleines Plus erwirtschaft wurde.



Der Konzernverlust betrug 80,0 Millionen Euro - hier wartet also noch viel Arbeit auf Premiere-Chef Mark Williams, der den Ruf als harterer Sanierer hat. Die Nettoverbindlichkeiten von Premiere beliefen sich übrigens zum Ende des ersten Quartals auf 313,4 Millionen Euro. Untedessen gingen die Abonnenten-Zahlen erneut zurück: Ende März zählte der Pay-TV-Sender nur noch 2,371 Millionen direkte Abonnenten, 28.000 weniger als zum Jahresende 2008.


Ärgerlich für das Unternehmen: Die Zahl der Kündigungen ist nach wie höher als die Zahl der Neukunden - hier müssen in jedem Fall die Weichen gestellt werden. Die Zahl der Kunden für das auslaufende Premiere Flex-Angebot sank im Berichtszeitraum um 17.000 auf 68.000. Immerhin: Die Kündigungsquote ging gegenüber dem Vorquartal leicht um einen halben Prozenpunkt auf 22,4 Prozent zurück. Im Gegenzug stiegen die Ausgaben von Kunde deutlich an - von 23,86 Euro im vierten Quartal 2008 auf nunmehr 24,85 Euro.

"Die Ergebnisse des ersten Quartals liegen im Rahmen unserer Erwartungen", sagte Premiere-Chef Mark Williams. "Wir erwarten im zweiten Halbjahr eine Steigerung der Abonnentenzahlen nach umfangreichen Maßnahmen im Vertrieb, im Marketing und im Kundenservice." Was genau er damit meint, wird wohl in nächster Zeit bekannt werden - so wie bisher dürfte es aber wohl kaum weitergehen.

Die Aussichten für das Unternehmen bleiben jedoch vorerst trüb: Für dieses Jahr rechnet Premiere weiter mit einem deutlichen Minus. Dennoch gibt man sich in München auch optimistisch und erwartet den Break-Even für das vierte Quartal 2010. Wie Premiere zu diesem Zeitpunkt aussehen wird, steht allerdings noch in den Sternen.

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