Für Das Erste reichte es am Montag zur besten Sendezeit zu nicht mal einer Million Zuschauer. Damit verfehlte man nur knapp den letzten Platz - nicht die einzige Katastrophe.
Einige fast schon katastrophal anmutende Quoten-Flops musste die ARD in den vergangenen Tagen hinnehmen – nicht zuletzt mit Sendungen zur Themenwoche. Doch der Tiefpunkt sollte erst noch folgen: Ein Bürgertalk zur Europawal – inspiriert von der BR-Institution «Jetzt red I» – scheiterte am Montagabend grandios.
Nicht mal eine Million Zuschauer verzeichnete die Sondersendung «Jetzt reden wir», die angesichts der anstehenden Europawahl ins Programm genommen wurde. Im Detail: Auf lediglich 970.000 Fernsehzuschauer brachte es Das Erste zur besten Sendezeit, was letztlich einem miserablen Gesamt-Marktanteil von 3,5 Prozent entsprach. Damit musste man sich sogar RTL II geschlagen geben – einzig kabel eins verzeichnete zur gleichen Zeit minimal weniger Menschen. Ein Maßstab sollte der kleine Privatsender natürlich nicht sein.
Besonders bitter ist das Ergebnis für Moderatorin Anne Gesthuysen, die nach der Themenwoche-Gala vor zwei Wochen nun gleich den nächsten Flop verkraften musste. Wie schlecht es für die ARD am Montagabend lief, wird auch beim Blick auf die Tagescharts deutlich: Dort lag die «Tagesschau» zwar erwartungsgemäß vorne, doch schon auf dem zweiten Platz folgte die nachmittägliche Telenovela «Sturm der Liebe», die mit 2,90 Millionen drei Mal so viele Zuschauer vor den Fernseher lockte als der fünf Stunden später ausgestrahlte Europa-Talk. Der Marktanteil lag übrigens bei satten 30,3 Prozent – einer der wenigen ARD-Erfolge am Montag.
Beim jungen Publikum kam die Serie übrigens auf 16,0 Prozent Marktanteil und lag damit auf Augenhöhe mit «Richterin Barbara Salesch» und deutlich vor der RTL-Reihe «Mitten im Leben!», die zur gleichen Zeit mit nur 7,6 Prozent versagte. Retten konnte aber auch «Sturm der Liebe» nichts mehr, denn am Ende des Tages stand ein durchschnittlicher Marktanteil von nur 4,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen auf der Uhr. Womit wir wieder bei «Jetzt reden wir» wären: Der Talk scheiterte zur besten Sendezeit beim jungen Publikum mit gerade mal 150.000 Zuschauern sowie wahrlich katastrophalen 1,5 Prozent Marktanteil.
Da ist es fast schon als Erfolg zu werten, dass das anschließende Politmagazin «Fakt» auf 2,8 Prozent kam und die Gesamt-Reichweite auf 1,97 Millionen Zuschauer mehr als verdoppeln konnte. Und noch einen weiteren Flop musste die ARD am Montag hinnehmen: Am Vorabend versagte einmal mehr die neue Soap «Eine für alle – Frauen können’s besser» mit lediglich 850.000 Zuschauern und miesen 4,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum – dass angesichts dessen ein schlechter Tagesmarktanteil von 9,7 Prozent übrig blieb, dürfte daher niemanden überraschen. In der Zielgruppe schalteten übrigens nur 3,3 Prozent der Jungen die Soap ein, die wohl kaum noch Hoffnung auf Besserung zulässt.