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Dann werden die Öffentlich-Rechtlichen groß in den HD-Bereich einsteigen, nachdem bislang immer wieder vereinzelte Tests zu sehen waren. Zugleich könnte auch die ProSiebenSat.1-Gruppe wieder einsteigen – sie hatte im vergangenen Jahr die Verbreitung der beiden frei empfangbaren HDTV-Kanäle Sat.1 HD und ProSieben HD über Satellit, Kabel und DSL vorübergehend eingestellt.
Auch beim Pay-TV-Sender Premiere spielte HD zuletzt noch eine vergleichsweise geringe Rolle, doch auch hier könnten durch die Umbenennung in Sky demnächst positive Veränderungen anstehen. Ohnehin ist der Sender gerade mit Blick auf die im Herbst startende Telekom-Konkurrenz in Sachen Bundesliga unter Zugzwang: Das neue Angebot „Liga total!“ möchte künftig sämtliche Spiele in höchster Auflösung bieten – gerade solche Sport-Übertragungen gelten als wichtige Schrittmacher für die Technologie.
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Erst sorgte der Sender mit der Ausstrahlung von Drittliga-Konferenzen für Aufsehen, auch wenn die Übertragungen zeitversetzt gezeigt wurden. Dabei ist der Sender längst kein Neuling im Bereich des Fußballs: Auch Bundesliga-Spiele werden dort in HD gezeigt – schon ein Jahr nach dem Start begann die Ära der Sport-Übertragungen. Zu sehen waren zudem auch die die Olympischen Spiele und Live-Sport wie die WM-Qualifikation oder die Basketball-Bundesliga. Ansonsten umfasst das Programm Spielfilme, Serien und Dokumentationen. Anixe HD setzt allerdings nciht ausschließlich auf HD, denn der größte Teil des Programms wird auch gleichzeitg in SD ausgestrahlt.
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Ob der Sender in den nächsten Jahren eine größere Rolle auf dem Markt spielen kann, bleibt abzuwarten. Einen Vorteil hat Anixe HD allerdings: Von Anfang an erreichte man eine gehobene Zielgruppe im Alter zwischen 25 und 55 Jahren. Die Kernzielgruppe sind so genannte „Early Adopters“, also Menschen, die neueste technische Innovationen oder Varianten von Produkten erwerben, obwohl diese noch sehr teuer sind – und gerade das ist für die Werbeindustrie durchaus interessant. Angesichts dessen ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die großen Sender diese Zielgruppen für sich entdecken werden.