Wirtschaft

Time Warner trennt sich von AOL

von  |  Quelle: Variety
Der US-Medienkonzern stößt den Provider American Online ab. In Zukunft möchte sich Time Warner auf der Fernseh- und Zeitungsgeschäft konzentrieren.

Nach knapp einem Jahrzehnt gehen Time Warner und AOL wieder getrennte Wege. Nachdem die beiden Unternehmen im Jahr 2001 zu AOL Time Warner verschmolzen wurden, ging es beim Onlineprovider America Online stark nach unten. Am Donnerstag erklärte die Firma, dass man in Gesprächen ist, AOL abzustoßen.

Mit dieser Aktion konzentriert sich Time Warner wieder auf die umsatzstarken Geschäftsfelder, die von Warner Bros. Studios, Turner Cable Networks und der Verlagsgruppe Times Inc. ausgefüllt werden. Bei der Pressekonferenz in New York wurden kritische Stimmen laut, die der Vorstandsvorsitzende Jeff Bewkes allerdings besänftigte: „AOL hat einen Cash-Flow von mehr als eine Milliarde Dollar. Es ist profitabel, zahlungsfähig und wird wachsen“. Während Time Warner rund 95 Prozent an dem Provider hält, gehören Google fünf Prozent des Unternehmens.

AOL-Chef Tim Armstrong sieht die Abtrennung vom Mutterkonzern als „eine große Gelegenheit für AOL. Wir werden ein eigenständiges Unternehmen, liefern neue und innovative Produkte und Dienste und verstärken unsere strategischen Optionen.“ Als der Onlineprovider im Jahr 2001 mit Time Warner fusionierte, war das Unternehmen der größte Internetanbieter des Landes. Damals hatte AOL 33 Millionen zahlende Kunden – inzwischen sind allerdings zahlreiche Kunden abgesprungen.

Im ersten Quartal 2009 fiel der Umsatz von AOL um 23 Prozent auf 867 Millionen US-Dollar, der Profit verringerte sich um 47 Prozent auf 150 Millionen US-Dollar. Eigentlich kann man über diese Zahlen noch erfreut sein, wenn nicht so ein drastischer Rückgang zu verzeichnen wäre. Vor allem aus den eigenen Reihen machte der neue Internetanbieter Road Runner dem großen Konzern Probleme, doch in Zukunft möchte AOL wieder wachsen.

Time Warner-Chef Bewkes erklärte auf der Pressekonferenz, dass er das Unternehmen als Content-Produzent umbauen möchte. Mit zwölf neuen und 14 verlängerten Sendungen gehört die Produktionssparte Warner Bros. zum erfolgreichsten TV-Produzent, das Studio war von den nationalen und weltweiten Einspielergebnissen ebenso die Nummer eins. Die Kabelsender finden immer mehr Zuspruch und HBO hat im vergangenen Jahr alleine 26 Emmys gewonnen.

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