Anfang Juni werden zahlreichen Web-Angebote des WDR verschwinden. Auch das ZDF kündigte kürzlich ähnliche Schritte an - natürlich nicht ganz freiwillig.
Mit Inkrafttreten des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags zum 01. Juni müssen sich die Öffentlich-Rechtlichen im Internet deutlich einschränken. Der WDR kündigte nun deutliche Veränderungen an.
So sollen etwa aktuelle Video-Angebote wie beispielsweise die «Aktuelle Stunde» oder die «Lokalzeiten» künftig lediglich sieben Tage im Netz abrufbar verbleiben, Sendungen von Sport-Großereignissen aufgrund der Rechtelage nur 24 Stunden lang. Magazine, Dokumentationen und Reportagen sollen wegen ihrer publizistischen Bedeutung bis zu zwölf Monate im Netz auffindbar sein.
Ebenfalls Teil der neuen gesetzlichen Regeln ist die so genannte Negativliste, die eine Reihe konkreter Verbote ausspricht. So wird der WDR beispielsweise seine Urteilsdatenbank des ARD Ratgebers Recht und das virtuelle Tierheim des WDR Fernsehens aus dem Netz nehmen. Auch der Glückwunsch-Service des Videotextes darf wegen der neuen Rechtslage nach dem 31. Mai nicht mehr angeboten werden.
Zu diesem Termin wird auch der "1LIVE Liebesalarm" eingestellt werden. Nicht mehr erlaubt sind künftig auch zahlreiche Link-Übersichten auf den Websites der Servicezeiten des WDR Fernsehens. Auch eine ganze Reihe von Spielen – etwa auf den Seiten der Kinderradio-Sendung Lilipuz oder bei den Fernsehsendungen «Mitternachtsspitzen» oder «Zimmer frei!» müssen zum 01. Juni verschwinden.
"Wir bedauern, dass wir auf Angebote verzichten müssen, die bei unserem Publikum sehr beliebt waren und einen großen Service boten. Die neuen gesetzlichen Regelungen lassen uns aber keine andere Möglichkeit. Unser junges Publikum wird insbesondere den '1LIVE Liebesalarm' vermissen. Er wird aber im Radio mit Beiträgen zu Fragen von Partnerschaft und Sexualität erhalten bleiben," so WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz. 1LIVE werde allerdings eine neue Internet-Community im Netz aufbauen. An deren Entwicklung können sich die Hörer und User beteiligen.
Erst kürzlich hatte auch das ZDF deutliche Veränderungen in seinem Online-Angebot angekündigt. So wird das Angebot von heute.de um 28.000 Text-Dokumente verkleinert. Aus dem Angebot von zdf.de sollen sogar 46.800 Dokumente verschwinden.