Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Senioren.
Die beste Nachricht des Jahres: Dieter Thomas Heck ist wieder da! Nachdem der inzwischen ergraute Fliegen-Träger selbst für das ZDF zu alt geworden ist, hat ihn nun RTL für sich entdeckt. Jener Sender, der für sein Senioren-affines Fernsehprogramm geliebt wird wie kein Zweiter. Gut, noch ist nicht von einer regelmäßigen Show die Rede, sondern lediglich von einer Film-Hauptrolle – doch was nicht ist, kann ja noch werden.
Große Aufgaben könnten auf den Schnellsprecher der Nation schon in Kürze anstehen: Mit ihm als Moderator wäre die Entscheidungsshow von «Deutschland sucht den Superstar» sogar schon deutlich vor Mitternacht beendet. Und würde er die «Ultimative Chart Show» moderieren, kämen endlich auch mal wieder die Flippers, Stefanie Hertel sowie Maria und Margot Hellwig zu großen Auftritten im Privatfernsehen.
Doch die Frage sollte durchaus mal erlaubt sein, weshalb man kaum noch ältere Herrschaften bei den Privaten vor die Kamera lässt – von Damen im Renten-Alter ganz zu schweigen. Man stelle sich vor, Katja Burkard würde durch eine grau-melierte Mittsechzigerin ersetzt. Oder Hans Meiser als Nachfolger von Peter Kloeppel? Zugegeben: Ungewohnt wäre der Schritt mit Sicherheit, doch zu Zeiten, in denen laut über eine Verlängerung des Zielgruppen-Alters nachgedacht wird, erscheint doch Vieles denkbar.
Das Stichwort lautet Granufink-Jugend. Wer nachts weniger als fünf Mal auf den Pott muss, hält auch ein tägliches Live-Magazin noch durch. Daher wäre es doch wirklich mal schön, wieder ältere Menschen auf dem Bildschirm zu sehen – erst recht, wenn die wirkliche Jugend gleichbedeutend mit den Gülcans und Colliens unseres Landes sind. Darauf wollen wir nämlich wirklich nur all zu gerne verzichten.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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