Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Kettenreaktionen.
Wie viel muss in einer Live-Show schiefgehen, bis die Zuschauer abschalten? Offenbar sehr viel, denn anders lassen sich die guten Quoten, die ProSieben am Wochenende mit seinem sagenhaft spannenden «Kipp-Roll-Fall-Spektakel» verzeichnete, kaum erklären. Mit dabei war auch mal wieder die unvermeidliche ProSieben-Meschpoke, also die Sonyas, Jana Inas und Giulias dieser Welt.
Dabei war die Idee der Show grundsätzlich gut: Eine riesige Kettenreaktion mit allen nur möglichen Gegenständen des Alltags: Von der Kreissäge über den Strandkorb aus dem Urlaub bis hin zum Ferienflieger – alles war dabei. Für die nächste Ausgabe sollte man sich allerdings noch ein wenig steigern: Wie wäre es mit Gehirnzellen-Kegeln oder Schabracken-Schießen? Personal stünde jedenfalls bereit.
Für eine Neuauflage würde man sich zudem eine andere Moderatorin wünschen – oder man sollte Sonya Kraus für das nächste Mal einfach vor der Sendung besser einstellen. Ihre aufgedrehte Art erinnerte bisweilen doch mehr an ein Kiff-Spektakel, doch wahrscheinlich kann die Gute einfach nicht anders. Dass bei der Idee zu so mancher Kettenreaktion tatsächlich ein Joint im Spiel war, erscheint allerdings tatsächlich nicht ganz unwahrscheinlich.
Wie auch immer: Schön wäre es doch gewesen, wenn am Samstag einfach nur ein paar Kettenreaktionen funktioniert hätten. Dann wäre man als Zuschauer wenigstens nicht mit dem Gedanken zurückgelassen worden, dass das ganze Spektakel einfach nur schrecklich unnötig gewesen ist. Eine Frage bleibt daher noch offen: Warum hat ProSieben die Sendung eigentlich nicht einfach nach der Hälfte gekippt?
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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