Christian Richter beantwortet Ihre Fragen zu «Schlag den Raab» und gibt viele Starttermine Ihrer Lieblingsserien bekannt.
Darius: Als ich am vergangenen Samstag den Film «Marie Antoinette» sah, habe ich mich gefragt, ob dieser an Original-Schauplätzen gedreht wurde.
Christian Richter: Für die Produktion des Filmes mit Kirsten Dunst hat die Regisseurin Sofia Coppola erstmals weitreichenden Zutritt zum Schloss Versailles für die Dreharbeiten bekommen. Das heißt: Kein Drehteam durfte zuvor so uneingeschränkt in den echten Gemächern und Sälen drehen. Dies galt sogar für den legendären Spiegelsaal und die königlichen Schlafzimmer. Die historischen Ereignisse konnten daher an den Orten gefilmt, an denen sie tatsächlich stattfanden. Maries Trauung wurde beispielsweise in der Kathedrale gefilmt, in der sie damals durchgeführt wurde. Auch die Szene am Ende des Filmes, wenn Marie vor den tobenden Pöbel tritt, ereignete sich damals an exakt der selben Stelle. Einige Einschränkungen gab es bei den Dreharbeiten allerdings doch. In einigen Räumen durften die Verdunkelungen nicht entfernt werden, weil das Sonnenlicht die Farben zerstört hätte. Es durfte auch keines der originalen Möbelstücke verwendet werden, sodass die im Film gezeigten allesamt Replikkate sind.
Regisseuren Sofia Coppola zeigte sich begeistert, dass es dem Team erlaubt war ihre Trucks direkt vor dem Schloss parken zu dürfen und ihr Equipment ins Schlafzimmer von Marie Antoinette zu räumen. Neben Versailles wurden Teile des Filmes auch im Petit Trianon, in der Pariser Oper, in Vaux-le-Vicomte, in Chateau de Chantilly, im Hôtel de Soubise und im Schloss Belvedere in Wien gedreht.
Dominik: Der Gewinn von drei Millionen Euro bei «Schlag den Raab» war sehr groß. Was aber war der höchste Gewinn den man in Deutschland bei einer Gameshow gewinnen konnte?
Christian Richter: Das kommt drauf an, wie man Gewinn definiert. Die Macher von «Schlag den Raab» legen seht viel Wert darauf, dass es sich bei den angesprochenen drei Millionen Euro um die höchste Summe der deutschen Fernsehgeschichte handelt, die ein Kandidat aus eigener Kraft gewinnen konnte. Damit versuchen sie sich vom eigentlichen Rekordhalter der «5-Millionen-SKL-Show» abzuheben. Dort gewannen die Kandidaten wie der Name es sagt fünf Millionen Euro. Da es sich dabei jedoch um eine Lotterie-Sendung handelte, durften die Kandidaten keine eigene Leistung vollbringen und dieses Geld nur durch reines Glück gewinnen – also eben nicht aus eigener Kraft.
Rein theoretisch hätten die Kandidaten bei der ehemaligen Kai-Pflaume-Show «Die Chance Deines Lebens» bis zu zehn Millionen DM gewinnen können, was ebenfalls rekordverdächtig war. Allerdings wurde diese Summe nie vergeben und bleibt damit nur hypothetisch.
Ralf: Wie refinanziert sich eine Show wie «Schlag den Raab»? Verdient ProSieben soviel Geld damit, dass sie drei Millionen Euro auszahlen können?
Christian Richter: Das muss ProSieben gar nicht, denn es handelt sich um ein Jackpot-System. Der Grundgewinn einer Ausgabe beträgt 500.000 Euro. Wird diese nicht gewonnen, wandert sie in den Jackpot. In der darauffolgenden Sendung beträgt der Gewinn dann zwar eine Million Euro, aber weil die eine Hälfte aus der vorherigen Folge stammt und in deren Budget bereits enthalten war, müssen die Produzenten für jede Episode nur eine „neue“ Gewinnsumme von 500.000 Euro bereitstellen.
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