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Dabei fehlten die großen Namen der Weltstars – mal abgesehen von einem glänzend aufgelegten Placido Domingo – fast völlig. Stattdessen mussten die Zuschauer Vorlieb nehmen mit ZDF-Serienstars wie Wayne Carpendale und Hardy Krüger junior oder auch dem gerade frisch gekürten ProSieben-Topmodel Sara Nuru – als Tribut an die junge Zielgruppe, die Gottschalk in den vergangenen Monaten immer mehr abhanden gekommen zu sein schien.
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Auch Gottschalk selbst war gut aufgelegt, fand die richtige Mischung zwischen Fragensteller auf der munteren Wettcouch und Party-Animateur in der erstmals komplett bespielten Stierkampfarena. Genau das war wohl auch ein weiterer Grund für die durchweg sehenswerte Show: Dass die «Wetten, dass..?»-Macher in diesem Jahr auf eine große Bühnen-Deko verzichteten und stattdessen das ganze Rund für die Show nutzten, erwies sich als wahrer Glücksgriff. Mehr denn je war das zwischenzeitlich kaum noch zu stoppende Publikum in das Show-Spektakel involviert. „Was sollen denn die Nachbarn denken?“, fragte Gottschalk, als die Zuschauer laut zu jubeln begannen, während Otto die Stimmung immer weiter anheizte.
Und selbst die Wetten stimmten: Ob es nun zwei junge Männer waren, die vom Trampolin aus Basketbälle in die Netze warfen oder eine junge Chinesin, die 280 Hula-Hoop-Reifen um ihren Körper bewegte und damit am Ende auch verdiente Wettkönigin wurde: Langweilig wurde es eigentlich nie – und das konnte man bei den vergangenen Ausgaben von «Wetten, dass..?» ohne Zweifel nicht immer behaupten. Übrigens: Die Verkündung des Siegers wurde diesmal so spannend zelebriert wie noch nie, was man im Herbst mit Beginn der neuen Staffel gerne beibehalten darf.
Angesichts spannender Wetten, sympathischer Gäste und guten Musicacts, die – wie etwa die Simple Minds – teils sogar gleich zwei Auftritte hatten, dürfte kein Zuschauer am Samstagabend etwas vermisst haben. Nicht mal Model-Diva Naomi Campbell, die offenbar kurz zuvor vom ZDF ausgeladen wurde, weil sie nicht bis zum Ende bleiben wollte. Vielleicht sollte man bei «Wetten, dass..?» zukünftig häufiger auf diese Weise mit Gästen verfahren, die übereilt die Show verlassen wollen und ausschließlich zu Promo-Zwecken zusagen. Gefehlt hat Campbell sicherlich niemandem. Und so lässt sich das diesjährige Sommerspecial mit drei schlichten Worten zusammenfassen: Richtig tolle Fernseh-Unterhaltung.