es tat mal richtig gut, eine Castingshow im Fernsehen anzuschauen, in der nicht diejenigen im Mittelpunkt standen, die heute die Schlagzeilen der „Bild“-Zeitung und morgen das Dschungelcamp von RTL füllen wollen. Junge Menschen zu sehen, die sich ernsthaft für Politik interessieren und sich mit ihr auseinandersetzen – unsere Gesellschaft leidet darunter, dass sich immer weniger von dieser Sorte finden.
Menschen mit Ideen, mit Visionen. Menschen, die etwas verändern wollen und sich nicht zu schade dafür sind, auch selbst etwas dafür tun zu müssen. „Die da oben“ sind Schuld, „der Staat interessiert sich sowieso nicht für mich“. Aussagen wie diese hört man allerorten und sie zeugen von Politikverdrossenheit. Was die meisten vergessen: Wir alle sind der Staat und wir sollten vielleicht hin und wieder auch mal bei uns selbst anfangen und unseren Hintern aus dem Sofa bewegen. Politik statt Pilawa, Engagement statt «Exclusiv».
Dass «Ich kann Kanzler!» leider nur wenige Menschen unterhielt, ist äußerst schade, spiegelt in gewisser Weise aber auch unsere Lust am politischen Geschehen in unserem Lande wider. Wenn es niemanden gäbe, der etwas für die anderen tun will, wären wir um einiges ärmer. Deswegen war es trotzdem gut, dass es diese Sendungen gab. Danke, liebe Kanzler-Könner!
Herzlichst,
Alexander Krei
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