Die Kritiker

«Die sieben Todsünden: Trägheit»

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Story


«Die sieben Todsünden» ist eine Doku-Reihe auf dem Pay-TV-Sender History. In jeder Folge nimmt man sich einer dieser sieben Todsünden an, die zu Beginn alle vorgestellt werden. Diesmal geht es um die Todsünde der Trägheit. Trägheit ist die Sünde der Faulen, so der Programmhinweis des Senders History.

Christliche Theologen sahen die Trägen bereits auf dem Weg in die Hölle, einige Wissenschaftler glauben jedoch, in den Beschreibungen über diese Todsünde Symptome von Depressionen zu erkennen. Ansätze, Menschen von der Trägheit zu heilen, gab es viele. Die Griechen versuchten es mit Kräutern, mittelalterliche Mönche mit Fasten und Gebet.

Kritik


Wie schon in der ersten Folge mit dem Hauptthema Zorn, wurde auch hier die Todsünde Trägheit anhand vieler Facetten aufbereitet. Neben geschichtlichen Überlieferungen aus Kultur und Religion wird abermals auch die moderne Wissenschaft berücksichtigt. Das ist auch der große Vorteil der History-Dokumentation. Denn genau dieser Teil birgt neue Informationen und Erkenntnisse.

Dennoch hat auch die Dokumentation über die Todsünde Trägheit einige Schwachstellen. Zum Beispiel gelingt es nicht immer zu differenzieren. So wird in der Sendung Trägheit mit Schwermut, Depression und Lebensunlust gleichgesetzt. Doch sind Depression und Lebensunlust nicht eher Gründe für Trägheit? Diese Frage lässt die Dokumentation zwar nicht offen, doch detailliert wird nicht darauf eingegangen - stattdessen werden die verschiedenen Begriffe in einen Zusammenhang gebracht, der den Zuschauer ein wenig verwirrt. Als Gründe für die Trägheit werden Probleme jener Menschen, die ihr Verfallen, genannt, die sich dann in Depression zurück ziehen. Dies ist sicher nicht falsch. Doch kann man es auch schaffen trotz einiger Probleme dennoch ein Leben ohne Trägheit zu führen.

Nach einer kurzen Einführung über die Todsünden allgemein, die allesamt erst mal vorgestellt werden, geht die Dokumentation schließlich auf das Hauptthema Trägheit ein. Zunächst wird die Frage nach der Herkunft von Trägheit als Todsünde gestellt, die anhand der geschichtlichen Entwicklung in Christentum und historischen Ereignissen ihre Ursprünge hat. Inhaltlich baut sich die Dokumentation wie schon jene über die Todsünde Zorn gut auf.

Auch hier sind vor allem die wissenschaftlichen Erkenntnisse besonders interessant, da sie für den Zuschauer viel Neues hervorbringen. Denn nachdem die Frage nach der Herkunft von Trägheit anhand von Religion und Kultur gestellt und beantwortet ist, ergründet man diese Frage auf wissenschaftlichem Wege und gelangt hin zur Medizin, die die Depression als Erklärung für die Todsünde Trägheit ansieht. Wie schon erwähnt bleiben hier aber einige Fragen offen, die man sich als Zuschauer der Dokumentation stellt.

Im Laufe der Geschichte wurde zudem auch versucht die Todsünde Trägheit zu heilen. Dieser Teil der Dokumentation ist auch nicht unwesentlich interessant. In diesem Fall schafft es die History-Doku das Interesse und die Neugier des Zuschauers zu wecken. Außerdem werden historische Erzählungen verknüpft mit einigen religiösen Mythen.

Auch die Folge über die sieben Todsünden mit dem Hauptthema „Trägheit“ ist gelungen. Sie geht im Gegensatz zur Folge mit dem Kernthema Zorn stärker ins Detail. So erfährt man einerseits viel Neues, zum anderen werden diese Fakten und Überlieferungen auch plausibler dargelegt als noch in der Zorn-Folge. Wer sich vor allem bei dem wissenschaftlichen Teil der Doku-Reihe angesprochen fühlt, ist hier richtig aufgehoben, denn in dem Fall hat die Dokumentation «Die sieben Todsünden» einiges zu bieten.

History zeigt die letzte Folge von «Die sieben Todsünden» am Freitag, dem 26. Juni 2009, um 19.00 Uhr

Kurz-URL: qmde.de/35763
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