Allzu viel Vertrauen hatte RTL II in die Serie nicht – am Nachmittag wurde sie dennoch zum Erfolg.
In den USA war «Journeyman» einer der großen Flops der TV-Saison 2007/2008. Deshalb war es nicht verwunderlich, als die Programmierung im deutschen Fernsehen bekannt wurde. Nur die ersten beiden Episoden sollten in der Primetime gesendet werden – als Appetitmacher sozusagen. Alle weiteren Ausgaben zeigte RTL II am Samstagnachmittag.
Der Start verlief Ende April 2009 an einem Samstagabend auch so, wie man sich das im Vorfeld vorgestellt hatte – nämlich nicht gut. 0,75 Millionen Bundesbürger sahen die ersten beiden Episoden, in der Zielgruppe waren nicht mehr als 5,3 Prozent Marktanteil drin. Der ganz große Flop blieb in der Primetime aus, wenngleich man natürlich doch ein gutes Stück unterhalb des Senderschnitts lag.
Am Samstagnachmittag gelang dem «Journeyman» dann Überraschendes: Mit 8,8 Prozent Marktanteil startete das Format um 14.25 Uhr ein, eine weitere Episode, die direkt im Anschluss über die Bildschirme flimmerte, holte ebenfalls gute 7,8 Prozent Marktanteil. In der zweiten Woche der Nachmittagsausstrahlung ging es mit 6,5 und 7,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zwar etwas nach unten, dennoch lag das Ergebnis im grünen Bereich.
Den Rekord stellte die US-Serie, die in den Staaten bei NBC zu sehen war, dann am 16. Mai auf: Mit 510.000 Zusehern wurde die höchste Reichweite am Nachmittag gemessen, 9,7 Prozent der Zielgrüpplinge waren dabei. Bei der zweiten an diesem Tag gezeigten Folge fielen die Quoten allerdings deutlich ab – sie lagen dann nur noch bei 7,2 Prozent. Am 23. Mai hielt sich «Journeyman» mit 7,7 und 8,6 Prozent auf gewohnt gutem Niveau.
Zum Finale hin strahlte RTL II gleich drei Episoden am Stück aus, was möglicherweise aber ein Fehler war. Die erste Folge, die eine Stunde früher als sonst zu sehen war, lag mit nur 5,5 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten unterhalb des Schnitts. Keine andere am Nachmittag gezeigte Folge lief so schlecht wie diese. Die letzte Folge verbesserte das Ergebnis dann auf sehr annehmbare 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Im Schnitt sahen 0,40 Millionen Menschen ab drei Jahren „Perfidia“.
Alles in allem kann «Journeyman» für RTL II als großer Erfolg gewertet werden. In der Primetime hätte dies vermutlich zwar nicht geklappt, aber der Sendeplatz am Nachmittag war goldrichtig gewählt. Alle 13 Episoden kamen im Schnitt auf 0,46 Millionen Zuschauer ab drei Jahren.
Beim Gesamtpublikum kam man so auf einen durchschnittlichen Marktanteil in Höhe von 4,7 Prozent. 0,31 Millionen Menschen waren hiervon zwischen 14 und 49 Jahren alt und somit für die Werbewirtschaft relevant. 7,4 Prozent Marktanteil wurden dort im Schnitt ermittelt. RTL II selbst liegt derzeit bei rund sechseinhalb Prozent.