Inhalt
Wird es in England bald wieder eine Traumhochzeit geben? Prinz William scheint sich nun doch für seine langjährige Freundin Kate Middleton entschieden zu haben. Nicht ob, sondern wann die beiden vor den Traualtar treten, ist wohl die Frage.
Damit geht für Kate Middleton ein Wunsch in Erfüllung, den auf der ganzen Welt Millionen von Mädchen träumen. Ein Kind aus bürgerlichen Verhältnissen trifft den begehrtesten Prinzen der Welt. Gegen alle Widerstände entbrennt die große Liebe. Auch im 21. Jahrhundert ist dieses Märchen von Aschenputtel und seinem Prinzen offenbar noch möglich. „Plötzlich Prinzessin“ - und morgen Königin! Dieser Traum könnte sich aber auch ganz schnell zu einem Alptraum entwickeln. „Eine Ehe mit einem Mitglied der Royal Family kann wie der Weg ins Gefängnis sein - es ist ein schreckliches Leben“, sagt die britische Society-Journalistin Judy Wade.
Warum also streben auch in Zeiten der Emanzipation junge selbstständige Frauen wie Kate Middleton nach dem „Traumberuf“ Prinzessin? Warum lassen sie sich ein auf das Spiel zwischen Liebe und königlichem Protokoll? Und was sagt eigentlich das britische Establishment, wenn zum ersten Mal in der Geschichte der Windsors eine Bürgerliche nach der Krone Englands greift?
Aufgewachsen ist Catherine Elizabeth Middleton in der Grafschaft Berkshire in Südengland. Ihre Eltern Michael und Carole Middleton - ein gelernter Pilot und eine Stewardess - betreiben hier einen Versandhandel für Party-Zubehör. Zum Warenangebot gehören auch Kutschen, Kronen und Schlösser aus Pappe für die Geburtstagsfeiern kleiner „Prinzessinen“. Dass Kate Middleton aber tatsächlich dem englischen Thronfolger in die Arme laufen würde, damit hat das wohlbehütete Mädchen aus einer ganz normalen Mittelschichtfamilie ganz sicher nicht gerechnet.
Ihren Traumprinzen William trifft sie 2001 an der Universität im schottischen St. Andrews. Der junge Thronfolger, der genauso wie Kate gerade das Studium der Kunstgeschichte begonnen hat, steckt in einer tiefen seelischen Krise. Noch immer hadert er mit dem Tod seiner Mutter Diana, die 1997 ums Leben kam. Und ihn quält die Frage, ob er tatsächlich einmal die Krone Englands übernehmen soll. Trotz aller Schreckensgeschichten aus dem Hause Windsor sucht Kate die Nähe zu dem charmanten Prinzen. Und tatsächlich fasst der Thronfolger zu der damals 19-jährigen Kate Vertrauen. Die lebhafte Schönheit vom Lande ist ihm sympathisch, sie tut ihm gut. Ihre emotionale Festigkeit kann ihn stabilisieren. Und schon bald ziehen die beiden in eine WG - ein Novum in der Geschichte der britischen Thronfolger.
Als die Presse Wind von der Beziehung bekommt, wird Kate schnell als künftige Braut des Thronfolgers gehandelt. Während die englischen Medien schon der Traumhochzeit des neuen Jahrtausends entgegenfiebern, beginnt es in der jungen Beziehung zu kriseln. Zu groß ist der Druck, der auf Kate und William lastet. Für kurze Zeit trennt sich das Traumpaar: Beide haben erfahren, welchen Preis sie für ihre Beziehung zahlen müssten.
Prinz William weiß: Nach allen Skandalen im Königshaus muss seine Ehe perfekt werden. Doch schon bald finden er und Kate Middleton wieder zusammen. Seither wartet sie - und mit ihr die Presse - auf den Heiratsantrag. Eines ist sicher: Für eine Bürgerliche ist es kein leichtes Spiel, all die Verhaltensregeln einer Prinzessin zu erlernen und all die großen und kleinen Fettnäpfchen zu umschiffen.
Kritik
Die Monarchien in Europa – im Speziellen Großbritannien – haben seit Jahren mit enormen Problemen, vor allem in der öffentlichen Darstellung zu kämpfen. Da wäre es doch wunderbar, wenn endlich wieder positive Nachrichten das Geschehen bestimmen würden. Seit der Traumhochzeit von Prinz Charles und der viel zu früh verstorbenen Lady Di gab es kein Medienereignis mehr, das so sehr herbeigesehnt wird, wie die anscheinend bald anstehende Hochzeitsverkündung zischen William und seiner bürgerlichen Freundin Kate Middleton.
Die vorliegende Episode aus der ZDF-Reihe «Die Königskinder» beschäftigt sich nun genau mit dieser Thematik und beleuchtet auf diese Weise die vielen Facetten und Anekdoten aus der jeweiligen Kindheit und Jugend der zwei Protagonisten und ihrer langsamen Annäherung und schließlich der großen Liebe. Dabei kommen sowohl Insider vom Hofe, als auch enge Freunde und Vertraute von Kate und William zu Wort. Mögliche Motivationen und eventuelle Hindernisse in Bezug auf die Heirat mit einer Bürgerlichen, aber auch die enorme Symbolkraft der Verbindung werden ebenso beleuchtet. Zudem kommen auf diese Weise auch Details ans Licht der Öffentlichkeit, die so noch nicht – oder vielleicht nur wenigen einzelnen – so bekannt waren.
Ulrike Grunewald und Volker Schmidt-Sondermann ist mit dieser Dokumentation gelungen, ein kurzweiliges aber informatives Kurzportrait des britischen Königsnachwuchses zu kreieren. Genau wie zum Start vor einer Woche mit dem Königshaus in Schweden werden viele Originalbilder verwendet und verschaffen dem Zuschauer so einen Einblick in den Alltag und auch die Probleme, die für Kate mit einem Leben in Öffentlichkeit in Zusammenhang stehen. So auch die skurrile Tatsache, dass die Briten immer noch auf das erste öffentlich gesprochene Wort von ihr warten und somit ihre Stimme und ihre Anschauungen für den Großteil der britischen Bevölkerung immer noch ein großes Rätsel sind.
Alles in Allem – auch wegen der Kürze der Sendung – eine sehenswerte und interessante Dokumentation.
Das ZDF zeigt «Die Königskinder - William und Kate: Die Schöne vom Lande» am Dienstag, den 07. Juli 2009 um 20.15 Uhr.