Dass in Deutschland kaum noch eigene Fernsehformate erfunden werden, sondern unser Programm fast ausschließlich aus Adaptionen besteht, ist längst eine traurige Wahrheit, mit der man sich beinahe abgefunden hat. Dass aber das Programm von Deutschland erfolgreichstem Privatsender für die gesamte kommende Saison überhaupt keine Innovation beinhaltet, ist niederschmetternd. Schlimmer noch, bei den selbsternannten neuen Formaten von RTL handelt es sich fast ausschließlich um Konzepte, die es in dieser Form schon einmal in Deutschland gab.
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Günther Jauch wird passend zum 20. Jubiläum des Mauerfalls das große «Ost-West-Duell» präsentieren und damit die Tradition der überflüssigen Ostalgieshows wiederbeleben. Eine Welle, auf der einst RTL mit besagter «DDR-Show» schon einmal mitschwamm. Es ist zu befürchten, dass hier einmal mehr über die ewig gleichen Erfindungen aus der DDR gescherzt wird. Und schon jetzt kann man wetten, dass Inka Bause als Ost-Vertreterin nicht fehlen darf.
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Auch im Realitybereich sucht man neue Ideen vergebens: Bei «Endlich wieder Arbeit!» kopiert sich der Sender gleich selbst, der einst mit dem Format «Der Arbeitsbeschaffer» baden ging. Vera Int-Veen darf «Das große Abnehmen» präsentieren und moderiert damit eine Show, die nach «Big Diet», «The Biggest Loser» und «Jedes Kilo zählt! Eine Insel wird schlank» nicht viel neues bieten kann.
Selbst Sternekoch Christian Rach wird mir seiner neuen Sendung «Rachs Resautrant» am traurigen Kopiermarathon von RTL teilnehmen. Auch wenn in seiner neuen Show der Schwerpunkt auf der Ausbildung der neuen, arbeitslosen Köche liegt, geht es am Ende doch um die Eröffnung eines neuen Restaurants, was der Zuschauer bereits bei VOX («Mein Restaurant») und RTL II («Restaurant sucht Chef») miterleben durfte. Zudem bildete Rach schon einmal unerfahren Menschen für die Arbeit in einer Küche aus. In der Realityshow «Hell’s Kitchen» handelte es sich dabei zwar um Promienten und nicht um Arbeitslose, aber bei manchem C-Promi ist diese Grenze ohnehin sehr fließend.