Wirtschaft

Thomas Ebeling bringt ProSiebenSat.1 auf Kurs

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Zwar ist der Umsatz deutlich gefallen, aber der free Cashflow war nun wieder im positiven Bereich. Der Konzern ist allerdings noch nicht auf Erfolgskurs.

Seit Kurzem wird die ProSiebenSat.1 Media AG von Thomas Ebeling (Bild) geführt, der mit seinem Unternehmen schon einen kleinen Erfolg vorweisen konnte. Zwar ist die Schuldenlast immer noch erdrückend hoch, aber immerhin war der Free Cash-flow im zweiten Quartal wieder positiv. Mit diesem Geld werden Ende des Geschäftsjahres die Dividenden und die fällige Rückführung der Fremdfinanzierung finanziert. Fast einhundert Millionen Euro standen dem Münchener Fernsehkonzern zur Verfügung – Zahlen, die die Anleger zufrieden stellen werden. Zumindest vorerst, denn ein Abbau der über drei Milliarden Euro Schulden ist erforderlich.

Alleine für Zinsen und ähnliche Aufwendungen drückte die Firma zwischen April und Juni 2009 rund 59 Millionen Euro ab, das Zinsergebnis betrug 57,41 Millionen Euro. Ein Blick auf das Programmvermögen macht den Anleger allerdings nicht glücklich, denn der Wert schrumpfte von 332 auf 279 Millionen Euro, auch die immateriellen Vermögensgegenstände gingen um knapp 300 Millionen auf 3,010 Milliarden Euro zurück. „Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserem Maßnahmen-Paket rechtzeitig und angemessen auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld reagiert haben. Das wirkt sich jetzt positiv auf unsere Ertragssituation aus“, so Vorstandsvorsitzender Thomas Ebeling. Jedoch war das Finanzergebnis mit 62,5 Millionen Euro immer noch im negativen Bereich, auch hier verbesserte sich die Lage – wenn auch nur leicht (Vorjahr -64,3 Millionen Euro). Die Verschuldung wurde um 7,1 Prozent abgebaut, das sind rund 261,8 Millionen Euro. Sollte man dieses Niveau halten können, wäre der Konzern in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts schuldenfrei.

"Die Zusammenlegung der Sender am Standort München erweist sich heute nicht nur aus Effizienzgründen als weitsichtige Entscheidung“, so Ebeling weiter, „auch aus strategischer Sicht war die Bündelung der TV- und Vermarktungsaktivitäten ein wichtiger Schritt. Durch die engere Zusammenarbeit unserer Mitarbeiter können wir auf die Anforderungen unserer Werbekunden besser reagieren. Dank der gemeinsamen Entwicklung von Programmideen erhöhen wir unseren kreativen Output und schärfen unsere Senderprofile."

Einen besonderen Wert bei den aktuellen Quartalszahlen legt ProSiebenSat.1 auf die Tatsache, dass der Umsatz – durch die Werbekrise – um neun Prozent zurückging, das recurring EBITDA allerdings um 6,6 Prozent anstieg. Ein Blick auf das Geschäft der German Free TV Group zeigt, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum (April – Juni 2008) von 452,3 auf 424,6 Millionen Euro gefallen ist. Auch die Erträge sanken von 115,8 auf 127,3 Millionen Euro, allerdings ist die deutschsprachige Fernsehgruppe immer noch das heißeste Eisen bei ProSiebenSat.1. Die anderen Free-TV-Sender innerhalb Europas erwirtschafteten nur 214,7 Millionen, zuvor holten man noch 184,9 Millionen Euro. Der Gewinn stieg allerdings von 54,4 auf 55,7 Millionen Euro.

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