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HD kommt endlich – doch wer kann es sehen?

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ARD und ZDF starten am Wochenende mit ihren HD-Übertragungen von der Leichtathletik-WM. Ärgerlich für Zuschauer: Nicht jeder kommt in den Genuss der tollen Bilder.

Noch wenige Tage bis zum Start der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin – dort treffen sich rund 2.500 Athleten, um in 47 Disziplinen ihre Besten zu ermitteln. Deutschland ist zum zweiten Mal Gastgeber dieses weltweit beachteten Events, was zugleich auch für ARD und ZDF eine große Herausforderung darstellt.

Der Grund: Beide Sender versorgen nicht nur die heimischen Sportfans mit rund 55 Stunden Live-Programm, sondern produzieren unter der Federführung des ZDF als Hostbroadcaster das internationale Sendesignal für TV-Stationen in aller Welt – und das in hochauflösender HDTV-Technik. Ein Team von Spezialisten aus beiden Sendern arbeitet seit rund drei Jahren daran, einen sogenannten „HD-Showcase“, also einen Probelauf für HD, zu realisieren.

Erstmals wird also ein Sportgroßereignis in dieser neuen Bild-Dimension im frei empfangbaren Fernsehen in Deutschland gezeigt – in anderen Ländern ist HDTV dagegen schon Standard. Berlin ist letztlich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum HDTV-Regelbetrieb, den ARD und ZDF mit den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver starten werden. Ärgerlich nur, dass viele Zuschauer in den kommenden Tagen gar nicht in den Genuss der HD-Bilder kommen können, selbst wenn sie wollten.



Zwar ist es möglich, mittels geeigneter Empfangsgeräte über Satellit oder das Telekom-Angebot Entertain die Übertragungen von ARD und ZDF hochauflösend zu sehen, doch im Kabelnetz gestaltet sich die Sachlage komplizierter. Inzwischen kündigten Kabel BW, Unitymedia und Netcologne an, die Sender „Das Erste HD“ und „ZDF HD“ in die heimischen Wohnzimmer zu senden, doch ausgerechnet Kabel Deutschland, Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber, konnte sich noch nicht zu einer Verbreitung durchringen.

„Die Verbreitung von HD-Sendern benötigt zusätzliche Bandbreite und ist bei allen TV-Infrastrukturen mit Kosten verbunden. Es ist allgemein üblich, dass die Nutzung dieser Bandbreiten vergütet wird. Da sich die Höhe der Einspeisegebühr nach der nötigen Kapazität für die Datenübertragung richtet, ist der Preis für die Einspeisung von HD-Programmen höher als für die Einspeisung von Analogprogrammen“, erklärte Konzernsprecherin Kathrin Wittmann auf Anfrage des Online-Fernsehmagazins Quotenmeter.de. Entsprechend sieht man bei Kabel Deutschland ARD und ZDF in der Pflicht: „Die öffentlich-rechtlichen Sender werden über GEZ-Gebühren finanziert und haben einen Grundversorgungsauftrag. Dazu gehört, allen Fernsehzuschauern den Empfang von HD-TV zu angemessenen Bedingungen zu ermöglichen.“

Kabel Deutschland sei bereit, weitere HD-Programme zu übertragen und die Nutzung des digitalen Fernsehens in Deutschland voranzutreiben. „Aber dazu müssen auch die Sender ihren Teil beitragen und die Kosten für die HD-Einspeisung übernehmen“, so Wittmann. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir uns mit den Sendern über die kommerziellen Konditionen und die schnellstmögliche Verbreitung der zusätzlichen HD-Programme verständigen werden.“ Einen genauen Zeitpunkt stellte das Unternehmen allerdings nicht in Aussicht.

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